WM 2018: DFB hat Fotos mit Erdogan unterschätzt

DPA
DPA

Deutschland,

Das Krisenmanagement des Deutschen Fussball-Bundes wird hart kritisiert. Der Nationalspieler Ilkay Gündogan wurde am WM-Testspiel sogar ausgepfiffen.

Mesut Özil und Ilkay Gündogan posierten mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Mesut Özil und Ilkay Gündogan posierten mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mesut Özil und Ilkay Gündogan posierten am 13. Mai mit dem türkischen Präsidenten Erdogan.
  • Der DFL-Präsident Reinhard Rauball krisiert nun das Krisenmanagement des DFBs.
  • «Das Thema ist in der Tat unterschätzt worden», sagt Rauball in einem Interview.

Der Präsident der Deutschen Fussball Liga (DFL) Reinhard Rauball hat den Deutschen Fussball-Bund (DFB) für sein Krisenmanagement nach der Veröffentlichung der Fotos der Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kritisiert. «Das Thema ist in der Tat unterschätzt worden», sagte der 71 Jahre alte Rechtsanwalt im Interview der «Bild am Sonntag». «Und ich glaube auch, dass man es nicht alleine mit den Massnahmen und Erklärungen, die bisher erfolgt sind, aus der Welt schaffen kann.»

Im letzten WM-Test am Freitag in Leverkusen gegen Saudi-Arabien (2:1) hatten viele Fans Gündogan bei dessen Einwechslung und bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Rauball beobachtete, dass «die Reaktionen gegenüber den ersten Tagen eher noch zugenommen haben». Ihm fehlt der «Schulterschluss mit den Fans und dem Publikum». Und weiter: «Es ist meine Sorge, dass der richtige Zeitpunkt für eine solche Massnahme entweder schon vorbei oder sehr schwer nachzuholen ist. Trotzdem muss es schnell gemacht werden.»

Der DFL-Präsident sagte: «Meine Sorge ist es, dass es ansonsten dauerhaften Schaden bei beiden Sportlern hervorruft. Ich habe selbst gesehen, wie geknickt Özil und Gündogan nach dem Spiel gewesen sind.» Özil war wegen einer Verletzung am Freitag nicht zum Einsatz gekommen.

Kommentare

Weiterlesen

1 Interaktionen

Mehr aus Deutschland