Lucien Favre hat den Titelkampf gegen Bayern bereits aufgegeben

Nach den jüngsten Ergebnissen gibt Lucien Favre (61) den Titelkampf gegen die Bayern auf. Dabei hat die Derby-Pleite am Wochenende im Prinzip nichts geändert.

Lucien Favre vom BVB hat den Titelkampf aufgegeben. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Lucien Favre hat den Kampf um den deutschen Meistertitel nach dem Revierderby aufgegeben.
  • Trotz der Niederlage gegen Schalke bleibt der Titelkampf aber weiter offen.

Ist der Kampf um die Meisterschale in der Bundesliga schon entschieden? Für Lucien Favre (61) lautet die Antwort ja. Der BVB-Trainer erklärt den Kampf gegen die Bayern nach der Niederlage im Revierderby für beendet.

«Der Titelkampf ist vorbei», sagt Favre inmitten seines Wutausbruchs über die Handspiel-Entscheidung.

Dabei hat sich für die Borussia am Wochenende gar nicht viel verändert. Nur um einen Punkt ist der Rückstand gewachsen, weil sich die Bayern bei Nürnberg einen Ausrutscher leisteten.

«Lucien hat das aus der Enttäuschung direkt nach dem Abpfiff heraus gesagt», findet BVB-Boss Hans-Joachim Watzke (59). «Aber wir geben erst dann auf, wenn es rechnerisch nicht mehr möglich ist. Das ist unsere Verpflichtung auch gegenüber unseren Fans.»

Michael Zorc wird den BVB voraussichtlich im Sommer 2022 verlassen. (Archivbild) - dpa

Auch Manager Michael Zorc (56) schliesst sich Favre und seiner Einschätzung nicht an. «Wir sind keine Träumer, aber wir werden jetzt auch nicht die weisse Fahne hissen. Wir müssen in den letzten drei Spielen noch mal alles rausholen. Das erwarten wir von allen Beteiligten, das ist unsere Pflicht.»

Zwei Punkte beträgt der Unterschied vor den letzten drei Spielen. Und das Restprogramm der beiden Titelrivalen lässt noch keine Rückschlüsse zu. Das etwas leichtere Programm hat vermutlich sogar die Borussia.

Spieltag 32: Bayern klarer Favorit

Die erste der drei verbleibenden Runden hält für den BVB ein Auswärtsspiel bei Werder Bremen bereit. Die Bayern empfangen zuhause Hannover 96. Gegen den Tabellenletzten sind die Bayern haushoher Favorit.

Allerdings geht es für Hannover um alles. Alles andere als ein Sieg würde für den Club den fast sicheren Abstieg bedeuten. Und: Tabellennachbar Nürnberg hat gerade bewiesen, dass man die Bayern mit vollem Einsatz fordern kann.

Nürnberg hat den Bayern alles abverlangt. - dpa

Der Tabellenneunte Bremen wird für den BVB sicherlich keine Geschenke bereithalten. Schliesslich haben die Bremer noch Hoffnungen auf die Champions-League-Plätze. Dafür müsste aber ein Sieg gegen Lucien Favre und die Dortmunder her.

Spieltag 33: Vorteil Lucien Favre

Eine Woche später stellt sich die Angelegenheit schon wieder anders dar. Da müssen die Bayern auswärts gegen Leipzig bestehen. Zur gleichen Zeit empfängt Dortmund die Fortuna aus Düsseldorf.

Leipzig könnte den Bayern die Meisterparty heuer gleich zwei Mal verderben. - dpa

In einer Vorschau auf den Cup-Final zwei Wochen später sind die beiden Teams in Leipzig durchaus gleichwertig einzuschätzen. Zudem dürfen sich die Leipziger einer formidablen Serie rühmen. Die letzte Niederlage datiert von Mitte Jänner – gegen den BVB.

Dortmund ist zuhause gegen den Tabellenzehnten aus Düsseldorf sicherlich der Favorit. Alles andere als ein Sieg der Mannschaft von Lucien Favre wäre eine grosse Überraschung.

Spieltag 34: Hütter wieder als Meistermacher?

Der finale Spieltag könnte ausgerechnet YB-Meistertrainer Adi Hütter zum Zünglein an der Waage werden lassen. Denn Hütter gastiert mit der Frankfurter Eintracht in München – und wird sich sicher nicht kampflos ergeben. Die Eintracht kämpft schliesslich noch um die Champions League.

Wird Adi Hütter mit der Eintracht zum Meistermacher für den BVB? - dpa

Die Borussia gastiert bei Mönchengladbach. Die Gladbacher sind so wie die Eintracht noch mitten im Europacup-Rennen. Auch sie werden am letzten Spieltag keine Geschenke zu verteilen haben.

Gut möglich also, dass die Titelentscheidung erst am letzten Spieltag fällt. Einen Vorteil nehmen zweifellos die Bayern mit, aber sie haben auch das etwas schwierigere Restprogramm. Vor allem Leipzig oder die Eintracht könnten noch zum Stolperstein werden.