Nach Rassismus-Skandal: Bulgarischer Verbandspräsident tritt zurück
Nach den rassistischen Vorfällen im EM-Qualifikationsspiel gegen England zieht der bulgarische Verbandspräsident die Konsequenzen und tritt zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Borislav Michaijlow tritt als Verandspräsident Bulgariens zurück.
- Dies nach den rassistischen Vorfällen im EM-Qualifikationsspiel gegen England.
- Bulgariens Premierminister hatte öffentlich Michaijlows Rücktritt gefordert.
Dass England Bulgarien im Vasil-Levski-Stadion in Sofia gleich mit 6:0 zerpflückte, ist nur noch eine Randnotiz. Wegen rassistischer Fangesänge, Hitlergrüssen und Beleidigungen wurde die Partie unterbrochen und nur unter Protest der Engländer zu Ende gespielt. In den Tagen und Wochen vor dem Spiel hatte Coach Gareth Southgate angekündigt, man werde Rassismus nicht mehr tolerieren.
Krasimir Balakov winkt ab
Das Verhalten der bulgarischen Fans löste ein enormes Echo aus. Bulgarien-Coach Krasimir Balakov versuchte zwar, die Vorfälle kleinzureden. («Das Verhalten der englischen Fans war respektlos. Sie pfiffen und schrien während der Nationalhymne und benutzten Worte gegen unsere Fans, die inakzeptabel sind.»)
Aber schnell wurden Rücktrittsforderungen gegen Verbandspräsidenten Borislaw Michajlow laut. Die prominenteste Stimme kam von Bulgariens Premierminister Boyko Borrisow.
Borislav Michaijlow tritt zurück
Zu viel Druck für Michajlow. Wenige Stunden nachdem die Nachricht von Borrisows Rücktrittsaufforderung bekannt wurde, trat der Verbandspräsident zurück. Dies berichtet das Nachrichtenportal «Otzsada» mit Berufung auf ein offizielles Communiqué:
«Heute ist der Präsident des bulgarischen Fussballverbandes, Borislav Mikhailov, zurückgetreten», heisst es gemäss «Otzsada». «Seine Rücktritt ist eine Folge der jüngsten Spannungen; ein Umfeld, das sich nachteilig auf den bulgarischen Fussball und die bulgarische Fussballunion auswirkt.»