Bulgarien-Klub hält Schweigeminute für Ex-Spieler – der noch lebt!

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Bulgarien,

Das ist mal peinlich: Ein bulgarischer Klub ehrt einen Ex-Spieler mit einer Schweigeminute. Nur stellt sich dieser wenig später als lebendig heraus.

Arda Kardzhali Petko Ganchev
Die Spieler von Arda Kardzhali bei der Schweigeminute für Petko Ganchev – der sich als lebendig herausstellen sollte. - Screenshot

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein bulgarischer Klub ehrt einen verstorbenen Ex-Spieler mit einer Schweigeminute.
  • Aber: Petko Ganchev (78) ist noch quicklebendig!
  • Der Klub entschuldigt sich, der Ex-Stürmer nimmt es mit Humor.

Eine rührende Geste, die der bulgarische Klub Arda Kardschali vor seinem Spiel gegen Lewski Sofia zeigt: Beide Mannschaften ehren mit einer Schweigeminute den früheren Arda-Spieler Petko Ganchev.

Peinlich nur, dass Ganchev noch quicklebendig ist.

Kurz nach der Schweigeminute – praktisch mit dem Anpfiff der Partie – schickt der Klub bereits eine Stellungnahme aus. «Das Management des PFC Arda möchte sich bei dem ehemaligen Arda-Spieler Petko Ganchev und seinen Angehörigen entschuldigen.»

PFK Arda Petko Ganchev
PFK Arda entschuldigt sich bei Petko Ganchev. - Facebook/PFK Arda

Die Schweigeminute sei zustande gekommen, nachdem «der Verein falsche Informationen über seinen Tod erhalten hat», so der Klub. «Wir wünschen Petko Ganchev noch viele Jahre bei guter Gesundheit, und dass er den Erfolg von Arda geniessen möge.»

Für tot erklärter Ex-Kicker nimmt es mit Humor

Ganchev äusserte sich wenig später gegenüber bulgarischen Medien – und zeigt sich amüsiert. «Ich verpasse kein Spiel von Arda im Fernsehen», schildert der heute 78-Jährige laut «Topsport.bg». Ausgerechnet beim Lewski-Spiel sei er aber im Auto gewesen.

«Als ich nach Hause fuhr, fing mein Telefon an, ständig zu klingeln. Aber am Steuer wollte ich nicht abheben», schildert Ganchev. «Zu Hause parke ich vor dem Haus und gehe hinein. Meine Frau empfängt mich unter Tränen und sagt, im Fernsehen hätte man meinen Tod verkündet!»

Verfolgst du den bulgarischen Fussball?

«Man kann entweder darüber weinen oder lachen», meint der lebende Tote. «Solche Dinge können manchmal passieren. Ich habe bis spätabends Fussball geschaut – und noch bis Mitternacht hat mein Telefon geklingelt!»

Statistiken über den heute 78-Jährigen sind nicht zu finden. Laut eigener Aussage nahm er aber mit Minyor Radnevo am Final des bulgarischen Pokals der Sowjet-Armee 1989 teil. Radnevo, wo Ganchev als Stürmer auflief, verlor mit 1:6 gegen CSKA Sofia.

Kommentare

User #2216 (nicht angemeldet)

Vielleicht wussten sie ja mehr...

User #6259 (nicht angemeldet)

Fussballspieler sind halt nicht die hellsten Laternen ;-) Zu oft Kopfball gemacht

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