Ralph Krueger spricht über reiche Klubbesitzer in England

Einst trainierte er erfolgreich die Schweizer Hockeyaner, jetzt ist Ralph Krueger Chairman in der englischen Premier League beim FC Southampton.

Ralph Krueger ist Chairman beim FC Southampton. - Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Ralph Krueger trainierte über zehn Jahre lang die Schweizer Hockeynati.
  • Mittlerweile ist er Vorsitzender beim englischen Fussballklub Southampton.
  • Im Interview mit dem «Kicker» spricht er über Investoren im Fussball.

Trotz der hohen TV-Gelder in England kosten Tickets in der Premier League eine Stange Geld. «Der Prozentsatz der TV-Gelder am Umsatz ist längst so hoch, dass man Ticketpreise gar nicht so teuer machen muss», sagt Krueger. Und: «Man muss vorsichtig sein und darf von den Fans nicht zu viel verlangen.»

Zehn Jahre lang trainierte der Deutsch-Kanadier Ralph Krueger (58) die Schweizer Hockeynati. Mittlerweile ist er Vorsitzender beim FC Southampton in der englischen Premier League – und hat dort erst gerade einen Besitzerwechsel erlebt: Der Chinese Jisheng Gao übernahm den Klub von der der Deutsch-Schweizerischen Familie Liebherr und bezahlte dafür über 320 Millionen Franken. Im Interview mit dem deutschen Fussballmagazin «Kicker» spricht Krueger über die Vor- und Nachteile von ausländischen Investoren.

Von 1998 bis 2010 trainierte Krueger die Schweizer Eishockeynati. - Keystone

Mehr Geld = mehr Erfolg?

Krueger ist überzeugt, dass viel Geld nicht automatisch Erfolg bringt. Aber: «Spieler, Trainer, Verein – alle müssen sich immer weiterentwickeln. Bei der Entwicklung helfen Besitzer durchaus. Reiche Vereinseigner machen den Fussball besser!»

Millionensummen in England

Blick nach Übersee

«Die wirtschaftlich erfolgreichste Sportwelt ist die USA. Niemand vermarktet Sport besser als die Amerikaner», legt sich der Deutsch-Kanadier fest. Doch er sagt auch, dass man nicht alles übernehmen muss: «Ich bin auch nicht gegen Abstiege und für Cheerleader, sondern eher Traditionalist. Aber das Besitzermodell funktioniert in Amerika einfach. Wenn ein Milliardär einen Klub unterstützt, dann ist das verdammt gut für den Klub.»

Doch er räumt auch ein, dass nicht jeder Übernahme seriös verläuft. Jeder neue Besitzer müsse geprüft werden. Und bezogen auf Southampton: «Herr Gao trat sensibel und mit Respekt für die Geschichte des Klubs und die Fans heran.»

Übrigens: Gestern Abend wurde Trainer Manuel Pellegrino beim stark abstiegsbedrohten Klub entlassen. Erst zu Beginn der Saison trat der Argentinier sein Amt in England an.