Ferrari: Carlos Sainz dämpft Hoffnungen auf Konstrukteurs-WM-Titel

Kann Ferrari im Kampf um den Konstrukteurs-Titel noch zu McLaren aufschliessen? Carlos Sainz tritt nach dem Austin-Doppelsieg auf die Euphorie-Bremse.

Carlos Sainz (Ferrari) beim Austin-GP der Formel 1. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ferrari meldet sich mit dem Doppelsieg in Austin im WM-Kampf zurück.
  • Die Scuderia liegt nur noch 48 Punkte hinter McLaren zurück.
  • Carlos Sainz dämpft die Erwartungen jedoch – man müsse abwarten.

Der Doppelsieg beim US-Grand-Prix der Formel 1 in Austin hat Ferrari im Saison-Finish neuen Schwung verliehen. Nur acht Punkte liegt die Scuderia jetzt noch hinter Red Bull, ein Vorrücken auf den zweiten WM-Rang scheint unausweichlich. Denn anders als der italienische Traditionsrennstall haben die Bullen nur ein heisses Eisen im Feuer.

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Aber glaubt man in Maranello sogar noch an den WM-Titel? Der Rückstand auf McLaren beträgt 48 Zähler – nicht unbedingt ausser Reichweite. Vor allem wenn sich der britische Rennstall Schwächephasen wie eben zuletzt in Austin erlaubt. Da machte die Scuderia alleine am Sonntag 21 Punkte gut.

Ferrari hatte in Austin den perfekten Rennsonntag. - keystone

Doch die Tifosi sollten nicht zu früh vom ersten Weltmeistertitel seit 2008 träumen. Denn Carlos Sainz rechnet damit, dass das Kräfteverhältnis schon dieses Wochenende in Mexiko wieder anders aussehen könnte. «Unser Glaube an den Konstrukteurs-Titel hängt von den nächsten Rennen ab», meint der Spanier vor Mexiko.

Kann Ferrari bis zum Saisonende vorne mithalten?

«Wenn bis zum Saisonende alle Rennen in Singapur, Baku und Austin stattfinden? Dann glauben wir daran, dass wir es schaffen können», meint der Spanier. «Aber Mexiko und Brasilien sind eher Standard-Strecken. Wenn wir dort keine Leistung bringen, wie in Zandvoort oder Spa, sinkt unser Glaube.»

Ferrari hatte in Austin die Nase vor der Konkurrenz. - keystone

Auf den Strassenkursen in Singapur und Aserbaidschan hatte die Scuderia das schnellste Auto. Diese Kurse sind vom Streckenprofil her allerdings eher die Ausnahme als die Regel. Austin hingegen gilt als guter Gradmesser – wenngleich man am Rennsonntag auch vom Gezanke der Konkurrenz profitierte.

Ferrari vor Konkurrenz-Upgrades gewarnt

«Wir kommen jetzt zurück auf normale Strecken mit langen, kombinierten Hochgeschwindigkeitskurven», so Sainz. «Wir müssen abwarten, wo wir auf solchen Strecken sind und ob wir so kämpfen können.» Der US-Grand-Prix schadet dem Selbstvertrauen in Maranello sicherlich nicht.

Die Mechaniker von Ferrari feiern den Doppelsieg in Austin. - keystone

Allerdings warnt Sainz auch vor den Upgrade-Plänen der Konkurrenz. «Natürlich sind wir nicht stehen geblieben und versuchen immer noch, jeden einzelnen Bereich zu verbessern. Aber es klingt, als ob einige Teams vielleicht das letzte Upgrade bringen. Das könnte die Hackordnung ein wenig verändern», meint der Spanier.