Lewis Hamilton: Warum er auch als Rekordweltmeister nicht aufhört

Seit Sonntag darf sich Lewis Hamilton Formel-1-Rekordweltmeister nennen. Ans Aufhören denkt der Brite nicht – aber nicht nur aus sportlichen Gründen.

Lewis Hamilton (Mercedes) feiert mit seinem Teamchef Toto Wolff den Gewinn seines siebenten Weltmeistertitels in der Formel 1. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Lewis Hamilton krönt sich mit dem Sieg in Istanbul zum siebenfachen Formel-1-Weltmeister.
  • Ans Aufhören denkt der 35-Jährige aber auch als Rekord-Champion noch nicht.
  • Stattdessen will er seine Bühne nutzen, um den sozialen Wandel voranzutreiben.

Seit Sonntag ist Michael Schumacher nicht mehr alleiniger Formel-1-Rekordweltmeister. Mit seinem Triumph in Istanbul fixiert Lewis Hamilton seinen siebenten WM-Titel und zieht mit Schumacher gleich. An Siegen hat er den Deutschen längst überflügelt.

Und auch bei den WM-Titeln wird der Brite wohl bald eine neue Bestmarke aufstellen. Die Krone liegt in der kommenden Saison schon zum Abholen bereit. 2021 kommen nur leicht veränderte Autos zum Einsatz – Mercedes wird erneut das Mass aller Dinge sein.

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Und darüber hinaus? Hamilton wird in knapp zwei Monaten 36, ewig wird er seine Formel-1-Karriere nicht fortsetzen. Aber ein Rücktritt Ende der kommenden Saison ist wohl unwahrscheinlich. Die neue Auto-Generation ab 2022 reizt den Vollblut-Racer Hamilton.

Ausserdem kann sich der Brite sicher sein, auf Jahre hinaus ein Spitzenteam hinter sich zu wissen. Nichts deutet darauf hin, dass die Mercedes-Dominanz in absehbarer Zeit zu Ende geht. Warum also nicht noch ein wenig auf der Erfolgswelle reiten?

Lewis Hamilton (Mercedes) feiert mit seiner Mannschaft den Gewinn seines siebten Formel-1-WM-Titels. - keystone

Zumal der frischgebackene siebenfache Weltmeister direkt nach dem Zieleinlauf in Istanbul seine Motivation offenlegte. «Ich will der Formel 1 helfen», erklärte der Brite nach seinem Triumph. «Wir haben viel Arbeit vor uns.»

Menschenrechte und Nachhaltigkeit

Damit meint Hamilton keineswegs sportliche Ziele, sondern menschliche. «Ich will daran arbeiten, dass wir uns als Sport verantworten. Wir dürfen die Menschenrechts-Probleme in den Ländern, die wir besuchen, nicht ignorieren.»

2021 gastiert die Formel 1 erstmals in Saudi-Arabien, auch China, Russland, Bahrain und Abu Dhabi sind nicht unumstritten. Seine Bühne als lebende Formel-1-Legende will Lewis Hamilton nutzen, um in diesen Ländern einen Wandel anzustossen.

Lewis Hamilton klettert nach seinem Sieg beim Istanbul-GP der Formel 1 aus dem Cockpit seines Mercedes. - keystone

«Wir müssen diesen Ländern dabei helfen, sich zu verändern. Nicht in zehn Jahren oder in zwanzig, sondern jetzt», fordert der Serien-Weltmeister. Und er wolle Teil der Neuausrichtung der Formel 1 hin zu mehr Nachhaltigkeit sein.