Roger Federer: Noch nie stand er in Melbourne länger auf dem Platz
Roger Federer trifft zum 50. Mal auf Novak Djokovic. Noch nie stand er an den Australian Open vor dem Halbfinal länger auf dem Platz als in diesem Jahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Federer trifft heute Donnerstag (9.30 Uhr) auf Djokovic. Es ist das 50. Duell der beiden.
- Der Schweizer stand bisher über 12 Stunden auf dem Platz – so lange wie noch nie.
- Hatte er genug Zeit, sich von der Qual im Viertelfinal zu erholen?
Ein lockerer Durchmarsch in den Halbfinal winkte Roger Federer vor rund einer Woche. Daraus wurde nichts, ganz im Gegenteil. Zwar waren die Gegner des Schweizers auf dem Weg in dem Halbfinal von der Weltrangliste her noch schwächer als prognostiziert.
Ernsthafte Schwierigkeiten gegen Millman und Sandgren
Der Maestro hatte aber deutlich mehr Probleme mit ihnen als erwartet. John Millman gelang es fast, seinen Exploit von den US Open 2018 zu wiederholen. Gegen Tennys Sandgren wehrte Roger Federer insgesamt sieben Matchbälle ab. Beide Partien gingen über insgesamt fünf Sätze.
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Historisches Duell mit Djokovic
Nun trifft er im Halbfinal auf Novak Djokovic, zum fünfzigsten Mal. Bisher gewann Federer 23 der Matches, der Serbe 26. Doch das historische Duell steht unter keinem guten Stern.
Bis kurz vor dem Spiel ist nämlich nicht klar, ob Federer überhaupt wird spielen können. Der Schweizer laboriert an einer Leistenverletzung, von der nicht klar ist, inwieweit sie schon abgeklungen ist. Er befindet sich derzeit aber auf der Anlage, mit Tape am Oberschenkel.
Über zwölf Stunden Spielzeit
Und er hat insgesamt 12 Stunden und vier Minuten Spielzeit in den Beinen. So viel Zeit brauchte er auf dem Weg in den Halbfinal in Australien noch nie. Kommt dazu, dass er mittlerweile über 38 Jahre alt ist.
Zum Vergleich: Sein heutiger Gegner ist nicht nur sechs Jahre jünger als Roger Federer, er stand bislang nur 10 Stunden und 27 Minuten auf dem Platz. Die eineinhalb Stunden weniger sind etwa das Äquivalent eines zügigen Dreisätzers.
Ausserdem ist Djokovic ein Dauerläufer, einer der besten Returnspieler der Tennisgeschichte.
Wie steht es heute um den Aufschlag?
Immerhin bewies der Schweizer im Herbst nach vier Niederlagen in Serie, dass er durchaus noch fähig ist, Djokovic zu besiegen. Als er ihn nämlich an den ATP Finals in London mit 6:4 und 6:3 regelrecht vom Platz schoss.
Allerdings war dabei sein Service die stärkste Waffe. Und der liess ihn zuletzt gegen Tennys Sandgren verletzungsbedingt im Stich.