Biathleten hoffen im Einzel auf faire Bedingungen
Die deutschen Biathleten sorgen sich vor dem Einzelrennen bei den Olympischen Winterspielen in China um zu viel Einfluss durch zu starken Wind.

«Es ist ein grosses Fragezeichen, wie es am Schiessstand wird. Da wird das Rennen im Einzel entschieden», sagte der frühere Weltmeister Benedikt Doll. Der 31-Jährige aus dem Schwarzwald führt das Aufgebot des Deutschen Skiverbandes für das schwere Rennen über 20 Kilometer am Dienstag (9.30 Uhr MEZ) an. Ausserdem nominierte Bundestrainer Mark Kirchner Erik Lesser, Roman Rees und Johannes Kühn für den Klassiker in Zhangjiakou.
Pro Schiessfehler gibt es im Einzel gleich eine Strafminute, anders als in allen anderen Wettbewerben werden keine Strafrunden gelaufen. «Ich habe mir das Ziel gesetzt, maximal zwei Fehler bei Wind», sagte Doll. Dann sollte etwas möglich sein, meinte er. Teamkollege Erik Lesser ergänzte: «Der Wind ist der Freund des schlechten Schützen. Der Wind ist da, aber ich hoffe, dass es nicht unfair wird.»
Im Training hatten teils heftige Böen das Schiessen enorm schwierig gemacht, teilweise war es laut Kühn unmöglich, die Scheiben zu treffen. Besonders vergangenen Freitag sei es «eine Katastrophe» gewesen, erzählte der Bayer am Montag: «Da dachte ich, es kann gar keiner bei uns mehr schiessen.» Die Scheiben hätten ausgesehen, als hätten sich Touristen mit der Waffe versucht. Seit Sonntag hätten sich die Bedingungen aber verbessert, auch beim anstehenden Wettkampf hoffen die Skijäger, dass sich daran möglichst nichts ändert.
«Es gibt Tage mit viel Wind, es gibt Tage mit wenig Wind. Man muss mal sehen, wie es dann ist», sagte Doll. Wichtig sei es auch, sich bei Temperaturen von zehn Grad minus, das Rennen gut einzuteilen.
Mit zwei Siegen durch Doll und Kühn haben die Deutschen ihr Potenzial in diesem Winter schon gezeigt. Die Favoriten kommen aber vor allem aus Norwegen: Johannes Thingnes Bö und Bruder Tarjei Bö greifen nach dem Sieg mit der Mixedstaffel nach ihrem zweiten Gold in China.