Marco Büchel leidet unter Long Covid: «... dann kommen mir Tränen»
Marco Büchel war ein Leben lang Sportler. Dann kam die Diagnose Long Covid. Der Liechtensteiner leidet noch heute. Wenn er zurückdenkt, kommen ihm fast Tränen.
Das Wichtigste in Kürze
- Marco Büchel feierte in seiner Karriere viele Erfolge, darunter der Kitzbühel-Sieg 2008.
- Seit seiner Corona-Infektion im Januar 2022 hat sich sein Leben komplett verändert.
- Der 52-Jährige erhielt die Diagnose Long Covid. «Es gab depressive Phasen», erzählt er.
Die Corona-Pandemie mag für viele vorbei sein, doch für über 70'000 Menschen in der Schweiz ist das nicht der Fall. Sie leiden unter Long Covid – einer Krankheit, die nach einer überstandenen Covid-19-Infektion auftritt. Und Symptome wie Müdigkeit und Erschöpfung mit sich bringt.
Einer von ihnen ist Marco Büchel (52), vierfacher Weltcup-Sieger und WM-Silber-Gewinner. Bei «SRF Gesichter & Geschichten» erzählt der in Walenstadt SG geborene Liechtensteiner, dass er auch heute noch leidet.
Im Januar 2022 wurde der heutige Ski-Experte und -Kommentator Corona-positiv getestet. Schnell ist er wieder fit. Zwei Monate danach ist aber alles anders.
«Ich hatte Nebel im Kopf, konnte nichts mehr lesen. Ich war dauerhaft müde. Auch wenn ich neun Stunden schlief, ging ich vom Bett direkt auf die Couch. Und dann bemerkte ich auch, dass ich beim Sprechen die Wörter nicht mehr finde – ich bekam Panik.»
Marco Büchel: «Wie lange geht das noch?»
Seinen Alltag musste der 52-Jährige komplett umstellen, um mit den anhaltenden Symptomen klarzukommen. «Es gab depressive Phasen.»
Denn: Der Kitzbühel-Sieger von 2008 war ein Leben lang Sportler. «Wenn ich Videos davon schaue. Oder daran denke, wie ich vor ein paar Jahren einen 4000er machte. Dann kommen mir fast die Tränen – ich will das wieder haben!»
Büchel beschreibt seine Erfahrung als eine Achterbahnfahrt von guten und schlechten Tagen.
«Man fragt sich: Warum ich? Wie lange geht das noch? Es geht einem gut, das nährt die Hoffnung. Dann kommt wieder der nächste Crash, und du versinkst in einem Loch», sagt er.
Nach seiner Diagnose fand Büchel etwas Trost in neuen Hobbys. Er wandert nun gerne durch die Berglandschaft seiner Heimat Liechtenstein. Und fotografiert.