Swiss Ski: Präsi Lehmann geht von Rücktrittswelle nach WM 2027 aus
Auch nach dieser Weltcup-Saison der Alpinen kommt man bei Swiss Ski kaum aus dem Feiern heraus. Präsident Urs Lehmann warnt aber vor baldigen Rücktritten.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Heim-WM 2027 könnte für einige Swiss-Ski-Cracks das Karriereende einläuten.
- Präsident Urs Lehmann rechnet mit einer «Rücktrittswelle» bei den Frauen.
Die Schweizer Ski-Cracks haben eine Traum-Saison hinter sich: Die Nationenwertung gewinnt die Schweiz deutlich. Marco Odermatt holt sich vier Kugeln, dazu kommen die vielen WM-Medaillen.
Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann sagt im «Blick»: «Bei den Männern läuft es in allen Bereichen hervorragend bis brillant. Wir haben extrem Freude.»

Auch bei den Frauen überzeugen zum Beispiel Lara Gut-Behrami (Super-G-Kugel, Zweite im Gesamtweltcup) oder Slalom-Weltmeisterin Camille Rast. Auch Wendy Holdener glänzt mit drei WM-Medaillen.
Es zeigt sich aber: Bei den Frauen ist die Schweiz von Athletinnen abhängig, die bereits über 30 Jahre alt sind. Das bestätigt auch Lehmann im «Blick»-Interview: «Das beschäftigt uns, ja. Aber Kummer macht mir das nicht, wir haben das schon lange auf dem Schirm.»

2027 steigt in Crans-Montana eine Heim-WM. «Sie ist für Holdener, Suter oder Gisin eine grosse Motivation, dabeizubleiben.» Aber: «Wir gehen davon aus, dass wir nach der WM eine Rücktrittswelle erleben werden», so Lehmann.
Bereits klar ist, dass Lara Gut-Behrami bis 2027 nicht mehr am Start stehen wird. Sie hat bereits angekündigt, dass Saalbach ihre letzte WM war.
Urs Lehmann: «Wir haben noch zwei Jahre – die Zeit drängt»
Auf die diversen drohenden Rücktritte, vor allem bei den Frauen, müsse man sich vorbereiten, so Lehmann. «Wir bauen unsere Kader um. Im Europacup werden wir schon nächste Saison ein sehr breites Kader haben. Dann müssen die Athletinnen dort ihre nächsten Schritte machen.»

Er nennt Malorie Blanc (21), die in der abgelaufenen Saison mit einem zweiten Platz in St. Anton glänzt. Und Delia Durrer (22), die allerdings im Weltcup noch auf ihr erstes Top-Ten-Resultat wartet. «Wir haben noch Jahre, bis zu diesem Umbruch – die Zeit drängt», so Lehmann.

Ein weiterer Trumpf für die Zukunft könnte Stefanie Grob sein. Die 21-Jährige hat bereits Weltcup-Luft geschnuppert. Zudem wird sie im vergangenen März Junioren-Weltmeisterin in der Abfahrt, holt Silber im Riesen und wird Fünfte im Super-G.