Tierschutz: Darum solltest du auf Foie gras verzichten
In Frankreich gilt sie als Delikatesse und auch hierzulande wird sie oft an Festtagen aufgetischt: Foie gras. Wir zeigen euch, warum der Verzicht notwendig ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Foie gras – zu Deutsch Stopfleber – wird gerne an gesellschaftlichen Anlässen aufgetischt.
- Die Produktion ist in der Schweiz aber verboten.
- Die Enten werden dabei zweimal pro Tag zwangsgefüttert.
- Damit wächst die Leber der Tiere auf bis das Zehnfache ihrer normalen Grösse an.
- Es gibt heutzutage Dutzende, tierfreundliche Alternativen.
Es sind Bilder, die bekommt man nicht mehr aus dem Kopf: Hunderte Enten drängen sich dicht an dicht in Gemeinschaftskäfigen aneinander. Eine nach der anderen wird von einem Mitarbeitenden des Produktionsbetriebs mittels Trichter zwangsernährt – oder anders gesagt vollgestopft.
Innerhalb von drei Sekunden wird den Tieren dabei eine Menge an Futter verabreicht, die sechsmal mehr als der normalen Ration entspricht.
Die Lebern der Enten wachsen so innert kürzester Zeit auf das bis zu Zehnfache ihrer normalen Grösse an. Die Tiere können weder richtig atmen, noch sich normal bewegen.
Schlussendlich werden sie mittels Elektroschocks betäubt oder mit Kohlendioxid erstickt, bevor man sie ausbluten lässt. Und das, nachdem sie erst etwa zehn Prozent der durchschnittlichen Lebensdauer einer Wildente erreicht haben.
Herstellung ist in der Schweiz verboten
Tatsache ist: Die für die Foie-gras-Herstellung vorgesehenen Tiere werden ihr Leben lang misshandelt und gequält.
Nicht ohne Grund ist die Herstellung von Stopfleber in vielen europäischen Ländern daher verboten. Dennoch wird sie in Frankreich, Ungarn, Bulgarien, Spanien und Belgien weiterhin hergestellt. Vor allem in Frankreich gilt sie nach wie vor als Delikatesse, die gerne zu festlichen und geselligen Anlässen genossen wird.
Dazu kommt: In der Schweiz ist die Herstellung von Foie gras per Gesetz verboten. Daher wird fleissig importiert: 194 Tonnen waren es laut dem Schweizer Zollamt im Jahr 2023. Dies entspricht mehr als 300'000 Tieren, die gestopft und getötet wurden, um eigens die Nachfrage zu befriedigen.
Entdeckt jetzt tierfreundliche Alternativen
Ihr wollt die Tiere schützen, auf den Geschmack der Stopfleber aber dennoch nicht verzichten? Kein Problem, denn heutzutage gibt es eine grosse Menge an Alternativen. Laut der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN sind in der Schweiz mehr als ein Dutzend Ersatzprodukte erhältlich.
Die Alternativprodukte lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen. Vegetarische oder vegane Produkte werden oftmals als «Faux gras» bezeichnet. Alternativen auf Fleischbasis sind hingegen als «Foie fin» oder «ungestopfte Gänseleber» bekannt.
Bevorzugt ihr ein veganes Schweizer Produkt, könnte die «Noix gras»-Variante mit Trüffeln eine gute Option sein. Entwickelt von Sternekoch Tobias Buholzer, gibt es das Produkt zum Beispiel in allen grösseren Globus-Filialen hierzulande zu kaufen.
Eine weitere Alternative ist die «Faux gras» von Gaia, die es online zu kaufen gibt.
Zwar nicht vegane, aber tierfreundlichere Alternativen gibt es bereits bei Schweizer Detailhändlern wie Aldi, Manor und Migros.
Auf der Suche nach Alternativen zum Selberkochen? VIER PFOTEN hat einige passende Produkte sowie Links zu Rezeptideen zum Selberkochen zusammengestellt.
Dem Leiden der Tiere ein Ende bereiten
Für VIER PFOTEN ist klar: Das Leiden, das den Tieren bei der Herstellung von Foie gras zugefügt wird, ist absolut inakzeptabel und muss beendet werden.
Wollt auch ihr euch mehr über das Thema informieren?