Coronavirus: Basler Medizin-Studis schreiben Prüfung ohne Bewertung
In Basel müssen die Medizin-Studenten wegen des Coronavirus die Prüfungen zwar schreiben – sie werden aber nicht bewertet. In Zürich und Bern ist das anders.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Uni-Prüfungen von Basler Medizin-Studenten werden dieses Semester nicht bewertet.
- Anders sieht dies in Bern und Zürich aus.
- Das sorgt für grossen Unmut unter den Studierenden.
Die aktuelle Situation rund um das Coronavirus bereitet nicht nur Gymnasien Kopfzerbrechen. Nachdem der Kanton Zürich auf Matura-Prüfungen verzichtet, folgt nun der nächste Hammer – an den Universitäten in Basel und Lausanne. Dort müssen Medizin-Studenten zwar Prüfungen schreiben, doch sie werden weder korrigiert, noch benotet.
Prüfungen werden wegen Coronavirus nicht bewertet
An den genannten Unis müssen die Studierenden zwar für die Multiple-Choice-Prüfungen anwesend sein. Dies gilt für Studis des ersten und zweiten Bachelor-Studienjahrs sowie ersten Master-Studienjahrs.
Doch wie aus einem Schreiben der Uni Basel hervorgeht, welches Nau.ch vorliegt, seien diese Prüfungen als «Standortsbestimmungen» zu sehen. Heisst: Die Prüfungen werden nicht bewertet. «Mit der Teilnahme gelten die Prüfungen als bestanden», steht es im Schreiben.
Die Universität Basel bestätigt auf Anfrage das Vorgehen.
Berner und Zürcher Medizin-Studis werden trotzdem bewertet
In Bern und Zürich sieht das Ganze anders aus. Die Studierenden absolvieren die Prüfungen wie gehabt. Auch bei der Auswertung der Resultate bleibt vorerst alles beim Alten. Bis jetzt jedenfalls.
In Bern sei nämlich die zuständige Fakultät daran, die Lage im Zusammenhang mit dem Coronavirus zu analysieren und Möglichkeiten abzuwägen. So erklärt es ein Sprecher der Uni Bern. Darum könne man derzeit keine klare Ansage bezüglich der Prüfungen machen.
Wenn man diese aber nicht besteht, darf man diese ein weiteres Mal wiederholen. Dies berichtet ein Studierender aus Zürich gegenüber Nau.ch. Auch die Kommunikationsbeauftragte der Universität Zürich bestätigt dies.
«Die Universität Zürich hat universitätsweit beschlossen, dass ein Fehlversuch in der Prüfung im Sommer nicht gezählt wird.» Bei einem Nichtbestehen würden die Studierenden einen zweiten Versuch erhalten. Es sei aber wichtig, dass die Prüfungen bewertet werden, um so das Können der Studierenden zu messen.
Dies sorgt für Verwirrung und Unmut in den Reihen der angehenden Mediziner. «Der Fakt, dass Basel nun mit einfacheren Konditionen das Semester bestehen kann, scheint mir ungerecht. Wir können nicht einmal eine Diskussion darüber eröffnen», so der Student, der anonym bleiben möchte.
«Ich habe kein Problem damit, die Prüfung zu schreiben. Aber ich möchte gleich behandelt werden wie meine Kollegen, die schlussendlich die gleichen Ziele verfolgen wie ich.»