Sepp Blatter kritisiert die FIFA und Gianni Infantino
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Fifa-Präsident Blatter kritisiert die WM scharf.
- Vor allem am Video-Schiedsrichter und an der Fairplay-Regel hat Blatter keine Freude.
Die WM in Russland sie eine Herzensangelegenheit für ihn, schreibt Sepp Blatter in der heutigen Ausgabe der «Weltwoche». Schliesslich habe er sich von Anfang an für die russische Kandidatur eingesetzt. Das Turnier sei atmosphärisch, organisatorisch und infrastrukturell höchsten Ansprüchen gerecht geworden. Doch dann ist auch schon Schluss mit Lob. Der ehemalige Fifa-Präsident lässt kein gutes Haar an der WM.
«Verfälschung des Turnierverlaufs»
Blatter kritisiert vor allem die Fairplay-Regelung, die das Ausscheiden von Senegal (zu Gunsten Japans) bewirkte: «Es darf nicht sein, dass bei Punkte- und Torgleichheit die gelben Karten als finales Kriterium beigezogen werden. Dies betrachte ich als eine Verfälschung des Turnierverlaufs.» Schliesslich sei der Massstab von jedem Schiedsrichter anders – und damit die Zahl der gelben Karten ein «willkürlicher Wert.» Auch der Videobeweis sei willkürlich eingesetzt worden, schreibt Blatter weiter. Als Beispiele nennt der Walliser auch den nicht gegeben Penalty für die Serben im Spiel gegen die Schweiz.
Oberwalliser Hahnenkampf
Die Kritik richtet sich offensichtlich auch an Gianni Infantino, den neuen starken Mann der Fifa. Die von Blatter angeprangerten Punkte und Änderungen der diesjährigen WM wurden von Infantino eingeführt. Und Blatter schreibt zum Schluss, dass die grössten Herausforderungen für die Fifa erst jetzt anstünden und verweist auf die WM 2022 in Katar. Wie Blatter ist auch Infantino ein Walliser, ein Oberwalliser, um genau zu sein. Blatter stammt aus Visp, Infantino aus Brig. Ein Oberwalliser Hahnenkampf.