«Viel besser» als erwartet: Neymar überrascht mit idealem Comeback
Das Wichtigste in Kürze
- Neymar überraschte im Testspiel gegen Kroatien mit einer klasse Vorstellung.
- Der Brasilianer werde aber auch an der WM noch nicht «100 %» fit sein, sagt der Trainer.
Er sei mittlerweile bei 80 Prozent, meinte der Stürmer von Paris Saint-Germain. 98 Tage waren am Sonntag bis zu seiner Rückkehr auf den Platz vergangen, seit er am 25. Februar das bis dato letzte Pflichtspiel gegen Olympique Marseille bestritten hatte. «Das waren drei schmerzhafte Monate», sagte Neymar nach der Partie in Liverpool.
Zwischenzeitlich sogar im Rollstuhl
Einer komplizierten Mittelfussverletzung waren eine Operation und die anschliessende Regeneration in seiner brasilianischen Heimat gefolgt. Auf seinem Luxusanwesen in der Nähe von Rio de Janeiro war Neymar zwischenzeitlich sogar nur im Rollstuhl unterwegs. «Ich habe gelitten», meinte er nach dem Erfolg gegen Kroatien.
Jetzt die ersehnte Rückkehr vom Rollstuhl auf den Rasen. Nach seiner Einwechslung zur Halbzeit brauchte der Superstar 23 Minuten, um sein aussergewöhnliches Können unter Beweis zu stellen. Eine Ballannahme mit links in höchstem Tempo, schnellste Bewegungen auf engstem Raum, zwei verblüffte kroatische Gegenspieler. Dann der Abschluss, ein satter Schuss ohne grosse Vorankündigung. Als wäre er nie weg gewesen.
Am kommenden Sonntag könnte Neymar dann erstmals wieder in der Startelf stehen. Dann bestreiten die Brasilianer ihre WM-Generalprobe in Wien gegen Österreich. Am 17. Juni steht dann das erste Turnierspiel gegen die Schweiz an, aber selbst dann rechnet Tite noch nicht mit einem Neymar in Topform. «Er wird Schwankungen haben», warnte der 57-Jährige.
Neymar hat sie alle überrascht. Vor allem seinen Trainer Tite, der «viel weniger» von seinem Superstar erwartet hatte. Aber auch seine Teamkollegen wie Abwehrspieler Thiago Silva, der erleichtert war, dass Neymar so schnell wieder den Unterschied ausgemacht hat. Über drei Monate hatte der teuerste Fussballer der Welt vor dem 2:0-Testspielerfolg gegen Kroatien kein Spiel mehr gemacht.
Dass ihm bei seinem 45-minütigem Comeback dann gleich ein herrlicher Treffer gelang, wunderte schliesslich sogar ihn selbst. «Ich bin immer noch misstrauisch, habe immer noch etwas Angst. Aber das kommt Schritt für Schritt», sagte der erleichterte Angreifer.