50 Jahre Frauenstimmrecht in der Stadt Bern

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Bern,

Vor 50 Jahren nahmen die Stimmberechtigten (Männer) der Stadt Bern das Frauenstimm- und -wahlrecht an. An einer Feier im Rathaus gedachten zahlreiche ehemalige und aktuelle Stadt- und Gemeinderätinnen und Gäste dem langen Kampf um die politische Gleichberechtigung der Frauen.

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Der lange Kampf

Bereits 1916 wurde das Rathaus Schauplatz feuriger Reden für das Frauenstimmrecht. 500 Personen auf Sitz- und Stehplätzen sollen den Vorkämpferinnen Emma Graf und Emilie Gourd gebannt zugehört haben. Stadtratspräsidentin Regula Bühlmann verwies in ihrer Rede auf die Aktualität der Worte von Emma Graf, die damals sagte: «Wo die Menschenrechte herrschen, wie in der Demokratie, wird die Gleichberechtigung der Geschlechter zur Notwendigkeit.» Bis zur Annahme des Frauenstimmrechts auf nationaler Ebene 1971 vergingen nochmals 55 Jahre.

In der Stadt Bern erlangten die Frauen die politischen Rechte auf Gemeindeebene bereits zwei Jahre früher. Im Herbst 1968 stimmten 74 Prozent der wahlberechtigten Männer der Einführung des Frauenstimmrechts zu, nachdem der Kanton Bern die Gemeinden

im Februar gleichen Jahres dazu ermächtigt hatte. «Wäre es nach der Stadt gegangen, hätten die Frauen bereits zwölf Jahre früher abstimmen und wählen können», erinnerte der Stadtpräsident Alec von Graffenried in seiner Rede an eine gleich-lautende kantonale Abstimmung aus dem Jahr 1956. Die Vorlage scheiterte an der kantonalen Stimmbevölkerung, in der Stadt Bern erreichte sie hingegen einen Ja-Stimmen-Anteil von 64 Prozent.

Erste Gemeinderätin und Baudirektorin

Auf Anhieb wurde im November 1970 Ruth Im Obersteg Geiser (BGB, heute SVP) in einer Ersatzwahl in den Gemeinderat gewählt und somit zur ersten Baudirektorin der Schweiz. Ein Jahr später eroberten die ersten zehn Stadträtinnen einen Sitz im Stadtrat. Nach einer Frauenmehrheit in der Regierung 1993-1996 und erneut 2005-2012 waren im März 2017 erstmals auch im Stadtrat gleich viele Frauen wie Männer vertreten, aktuell sind es 41 Frauen und 39 Männer. Rund 230 Gemeinde- und Stadträtinnen haben die städtische Politik in den letzten 50 Jahren mitgeprägt. Mit den ihnen gewährten politischen Rechten drangen die Frauen jedoch erst ins «Vorzimmer der Macht» vor, wie es die anwesende Historikerin Fabienne Amlinger ausdrückte. Von ihren Erfahrungen, von Erfolgen und Stolpersteinen erzählten vier Politikerinnen auf dem Podium: Leni Robert, Gret Haller, Ursula Begert und Claudine Esseiva.

-Mitteilung der Stadt Bern

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