Amt für Landwirtschaft und Umwelt sichtet im Sarnersee drei neue Fischarten

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Obwalden,

20 verschiedene Fischarten schwimmen im Sarnersee.

Symbolbild - Keystone
Symbolbild - Keystone - Community

Das Wichtigste in Kürze

  • Nau.ch zeigt Ihnen, was hyperlokal geschieht.
  • Schreiben auch Sie einen Beitrag!

Zu diesem Ergebnis kam das Forschungsprojekt «Projet Lac», in dessen Rahmen vor einem Jahr der Fischbestand im See untersucht wurde. Den Fischen gehe es gut, es haben sich gar neue Arten angesiedelt.

Insgesamt wurden zur Studie 2233 Fische mit Netzen und Elektrofischerei gefangen, wie das Obwaldner Amt für Landwirtschaft und Umwelt am Mittwoch mitteilte. Die Population entspreche dem historisch beschriebenen Fischbestand um 1900. Es kommen aber auch drei neue, standortfremde Arten im Sarnersee vor: der Kaulbarsch, der Zander und der Seesaibling.

Der einzige gefangene Seesaibling könnte gemäss Altersbestimmung aus den Besatzmassnahmen aus dem Jahre 2013 stammen. Von erneutem Aussetzen artfremder Fische raten die Studienautoren ab. Dies auch, weil die Berufsfischerei im Sarnersee 2007 eingestellt wurde und der Befischungsdruck eher gering sei.

Zudem wiesen die gefangenen Fische eine natürliche Altersstruktur auf. Die Artenzusammensetzung im Sarnersee sei naturnah, Egli und Felchen dominieren. Der Anteil an standortfremden Arten im Vergleich zu anderen Seen, wie zum Beispiel dem Bodensee, halte sich in Grenzen.

Die grösste Fischdichte fand sich in einer Tiefe zwischen 0 und 16 Metern. Als bisher einmalig bei den Seebefischungen, die im Rahmen des Projekts erfolgt sind, sei der Nachweis von vom Aussterben bedrohten Nasen.

Ufer stark verbaut

Die gewässerschützerischen Anstrengungen sollen fortgeführt werden, damit die Defizite im Sauerstoffgehalt in der Tiefe und bei der Ufermorphologie behoben werden können, heisst es im Bericht. Denn die Uferlinie und damit die Vernetzung mit dem Umland sei im Sarnersee stark beeinträchtigt. So sind rund 61 Prozent der Uferlinie verbaut.

Der Sarnersee hat eine Fläche von 7,5 Quadratkilometer. Er ist rund sechs Kilometer lang und weist eine mittlere Breite von 1,3 Kilometern auf. Die maximale Tiefe beträgt 51 Meter.

Seit 2010 wurden mit dem Forschungsprojekt «Projet Lac» in den grossen und tieferen Alpenrandseen Aufnahmen des Fischbestands durchgeführt. Es liegen Ergebnisse zu über einem Dutzend Seen vor - vom Vierwaldstätter- bis zum Murtensee. Vom 10. September an wird im Rahmen des Projekts in Obwalden auch der Alpnachersee befischt.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

a
oeuvray kolumne
4 Interaktionen

Mehr aus Obwalden

Gregor Deschwanden
1 Interaktionen
Goran Zeindler
31 Interaktionen