CSL-Behring-Abwasser fliesst neu direkt zur ARA Region Bern

Keystone-SDA
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Bern,

Das Industrieabwasser des grossen Berner Biotechnologieunternehmens CSL Behring AG fliesst neu durch einen fast vier Kilometer langen Stollen direkt nach Bern.

Abwassertunnel mit Kabeln und Lichtern - Keystone
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Wie CSL Behring am Montag mitteilte, ist das Bauwerk am Wochenende nach 24-monatigen Bauarbeiten eingeweiht worden. Es besteht ausser aus der Leitung aus einer separaten Aufbereitungsanlage für das CSL-Behring-Industrieabwasser auf dem Areal der ARA Neubrück.

Zudem ist unterhalb des Sempachparks im Berner Wankdorfquartier ein unterirdisches Auffangbecken gebaut worden. Es dient dazu, das unregelmässig anfallende Abwasser der CSL Behring AG kontinuierlich in Richtung ARA Bern weiterzuleiten.

Am Montagabend stand die Wiedereröffnung dieses Parks auf dem Programm, der während der Bauarbeiten gesperrt war. Im Berner Wankdorfquartier stehen die Produktionsanlagen von CSL Behring.

Bisher floss das CSL-Behring-Abwasser in die normale Abwasserreinigungsanlage der ARA Region Bern. Der Alkohol, der in den Produktionsprozessen der CSL Behring eine wichtige Rolle spielt, wurde per Lastwagen in die ARA Region Bern geführt.

Gut ein Viertel mehr Biogas

Beat Ammann, Direktor der ARA Region Bern, sagte auf Anfrage, die neue, optimierte Zuführung des CSL-Behring-Abwassers nach Bern-Neubrück werde die Biogasproduktion wohl um zirka 500 bis 600 Kubikmeter Gas pro Stunde steigern. Das sei seine Schätzung. Derzeit produziert die ARA Region Bern 1500 bis 2000 Kubikmeter pro Stunde.

Dieses Biogas wird unter anderem für den Antrieb von Bernmobil-Bussen verwendet.

Gekostet hat der Bau des unterirdischen Stollens mitsamt Aufbereitungsanlage in Bern-Neubrück und Auffangbecken in Bern-Wankdorf rund 13,5 Mio. Franken. Die ARA Region Bern wird diese Kosten CSL Behring in Form von Gebühren überwälzen.

Abwassermenge einer ganzen Stadt

CSL Behring produziert in Bern Medikamente für die Behandlung von Immunmangelzuständen und Störungen der Immunfunktion sowie von Medikamenten zur Rhesus-Prophylaxe. Auch Albuminlösungen für Schock- und Verbrennungsopfer werden im Wankdorfquartier hergestellt.

In Bern arbeiten über 1500 Menschen für CSL Behring. Aus der Medikamentenproduktion resultiert eine Abwassermenge, welche nach Angaben von CSL Behring jener von 100'000 Personen entspricht.

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