Dieser Tage wurde das Kunstwerk «Stack» von Kilian Rüthemann bei der Cordulapassage errichtet.

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Das Kunstwerk ging aus einem 2015 veranstalteten Projektwettbewerb hervor und wurde durch den Kunst am Bau Anteil der Gesamtkosten für das Bauvorhaben Schulhausplatz finanziert. Die Jury, der u.a. Vertreterinnen und Vertreter der kantonalen und der Badener Fachkommissionen angehörten, war vom Siegerprojekt begeistert und votierte einstimmig für die Ausführung. Auszüge aus dem Projektbeschrieb und aus dem Jurybericht finden Sie weiter unten.

Kilian Rüthemann (geb. 1979 im Kanton St. Gallen, lebt und arbeitet in Basel) gehört zu den erfolgreichsten und vielversprechendsten Talenten unseres Landes. Er stellte u.a. im Museum für Gegenwartskunst in Basel, im Kunsthaus Baselland und im Haus Konstruktiuv in Zürich aus und konnte sich nach Teilnamen an der Berlin Biennale, Projekten in Athen oder Los Angeles auch international einen Namen machen.

Der Künstler arbeitet mit alltäglichen und vertrauten Materialien wie Zucker, Schokolade, Gips, Beton oder eben Gummi. Seine Setzungen zeichnen sich durch eine formale Einfachheit aus, die immer in einem präzisen Bezug zum Kontext, zur Umgebung herstellt. So auch die Arbeit «Stack» für den Schulhausplatz. Der über fünf Meter hohe Turm aus 520 Gummimatten und einem Gewicht von vier Tonnen fällt auf. Er ist nicht schön, aber eine prägnante Setzung, über die nachzudenken sich lohnt. Kilian Rüthemann beschreibt seine Ideen mit folgenden Worten:

520 Gummiplatten

«Der 'Stack' - auf Deutsch 'der Stapel' - wird aus rund 520 Gummiplatten zu einem über 5 Meter hohen Turm aufgeschichtet. Der Stapel wird nicht exakt gebaut, sodass sich die Form aus den leichten Verschiebungen der Platten ergibt und etwas labil wirkt. Das verwendete Material orientiert sich an einem Rohstoff ohne den der moderne Verkehr nicht denkbar ist. Am Verkehrsknotenpunkt des Schulhausplatzes kommt Gummi geschichtet daher: Auf mehreren Verkehrsebenen bewegen sich Autopneus, Schuhsohlen, Kinderwagen und Veloreifen. Der Stapel kann als Form der Zwischenlagerung gelesen werden. Darum soll 'Stack' an einem Ort platziert werden, an dem er eher deplatziert wirkt - als ob er zwischenzeitlich abgestellt wurde und jederzeit verschiebbar ist. Die Skulptur weist so auf den permanenten Wandel, auf das Schichten und Wachsen im Stadtraum hin. Der Stapel ragt dank seiner Höhe über die Verkehrsebene und ist von da aus sichtbar – genauso wie auch von der Unterführung aus; wobei der Stapel diese beiden Ebenen lose aneinanderzubinden scheint.»

Die Jury empfahl das Projekt einstimmig zur Ausführung. Dazu die entsprechende Passage im Jurybericht.

«Die Materialwahl Gummi überrascht die Jury und entspricht in der Materialaussage dem 'technischen Grossbauwerk' Schulhausplatz. Der Stapel versucht nicht, etwas 'Schönes' zu sein für einen lärmbelasteten Ort, sondern einfach da zu sein und daran zu erinnern, dass Veränderung unser Leben ist und auch den städtischen Raum prägt. Die Jury schätzt das leicht Ironische der Skulptur und spricht ihr durch die raue Intervention eine starke Präsenz zu. Die inhaltlichen Bezüge zum Ort und zum Geschehen, gerade auch in Bezug auf Kunst im öffentlichen Raum, werden hoch bewertet.»

Mit der Skulptur «Stack» von Kilian Rüthemann ist die Stadt Baden um eine Attraktion reicher. Natürlich ist das Werk darauf angelegt, Diskussionen und Gespräche über Verkehrsfluss und Städteplanung auszulösen. In einer Demokratie ist das gut so.

-Mitteilung der Stadt Baden (mba)

Kilian Rüthemann
Kilian Rüthemann - Keystone
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