Hallenstadion muss über die Bücher

Keystone-SDA Regional
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Zürich,

Das Zürcher Hallenstadion verliert 2022 mit dem Auszug der ZSC Lions einen wichtigen Kunden und damit rund 35 Veranstaltungen und einen fünftel des Ertrags.

Unihockey Hallenstadion (Symbolbild)
Unihockey Hallenstadion (Symbolbild) - Swiss Unihockey

Das neue Eishockey-Stadion in Zürich-Altstetten hat grosse Auswirkungen auf das Zürcher Hallenstadion: Weil die ZSC Lions aus dem Hallenstadion ausziehen, geht diesem ab 2022 ein wichtiger Kunde verloren. Das Stadion verliert rund 35 Veranstaltungstage und einen fünftel des Ertrags.

Den anstehenden Auszug der Lions bezeichnet das Hallenstadion selber als «massiven Einschnitt in die Belegungstage». Dadurch würden rund 35 Veranstaltungstage wegfallen, teilte das Stadion am Donnerstag mit. Das entspricht etwa 25 Prozent aller Eventtage sowie 20 Prozent der gesamten Erträge.

Dazu kommen viele Platzhaltertermine, die wegen des Hockey-Spielplans - etwa für Play-off-Spiele - freigehalten werden mussten und nun ebenfalls frei werden. Ohne die ZSC Lions hat das Hallenstadion künftig an insgesamt 60 Tagen im Jahr ein leeres Haus.

Weniger Zuschauer

Der Veranstaltungsmarkt in der Schweiz ist heute schon stark gesättigt. Es gibt immer mehr Anlässe und immer mehr Aufführungsstätten. Die Zuschauerzahlen schwanken stark, tendenziell nehmen sie pro Veranstaltung eher ab.

In diesem schwierigen Markt muss das Hallenstadion nun nach Alternativen suchen. Der Auszug der Lions sei mittelfristig auch eine Chance, schreibt das Stadion weiter.

Es will gemäss eigenen Angaben «fit für das Publikum der Zukunft» werden. Das Stadion wolle die Zuschauerinnen und Zuschauer künftig auf der ganzen Reise digital begleiten, von der Ankündigung und Präsentation neuer Events über das Live-Erlebnis bis hin zum Schwelgen in Erinnerungsbildern.

Dies braucht vor allem Investitionen in die Digitalisierung. Daneben will das Hallenstadion aber auch das Catering und die VIP-Zonen ausbauen. Insgesamt sollen in den kommenden fünf Jahren 10 bis 12 Millionen Franken für das Stadion der Zukunft ausgegeben werden.

Der Chef geht

«Die zentrale Herausforderung für die Zukunft besteht darin, dass die grossen Welttourneen die Schweiz nicht einfach auslassen», wird Verwaltungsratspräsident Balz Hösly in der Mitteilung zitiert. Zürich mit dem Hallenstadion sei der einzige Ort, der dafür im Land genügend internationales Gewicht habe.

Den Umbruch wird das Hallenstadion ohne seinen bisherigen Chef bewältigen müssen. Felix Frei wird das Hallenstadion spätestens nach der Eishockey-WM im Jahr 2020 verlassen. Er führte das Stadion während 12 Jahren. Die Nachfolge wird aktuell geplant. Einen Namen nennen die Verantwortlichen allerdings noch nicht.

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