Corinne Dobler ist Gastroseelsorgerin. Sie kümmert sich um Köche, Servicepersonal und Beizenbesitzer. Warum braucht dieses Gewerbe einen eigenen Seelsorger? Nau begleitete die Pfarrerin bei einer Tour.
«Ich schaue, wo der Schuh drückt» - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Pfarrerin Corinne Dobler geht regelmässig auf Gastroseelsorge.
  • Dabei kümmert sie sich um das Wohl von Gastronomieangestellten und Wirten im Kanton Aargau.
  • Die Tradition stammt aus den 50er Jahren.
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Wöchentlich geht die Pfarrerin, Corinne Dobler, von Gasthaus zu Gasthaus. Nicht aus Spass - Dobler ist Gastroseelsorgerin. Sie ist die einzige, die das im Kanton Aargau noch macht. «Gerade wenn man alleine in einem Betrieb ist, kann es gut tun, die eigenen Sorgen auch mal abzuladen», meint Dobler. Die Wirte seien sehr oft nämlich selbst die Seelsorgenden für ihre Gäste.

Auch Erika Casiraghi, Wirtin des Gasthaus «Alti Braui» in Oftringen ist froh über Doblers Besuche. «Corinne Dobler ist mittlerweile quasi eine Freundin». Gemeinsam hätten sie schon Höhen und Tiefen zusammen durchlebt.

Eine alte Tradition hat sich bewährt

Die Gastroseelsorge ist bereits in den 50er Jahren entstanden. Da Menschen, die in der Gastronomie arbeiteten, nicht am sonntäglichen Gottesdienst teilnehmen konnten, hat sich die Kirche entschieden, die Geistlichen zu den Wirten zu schicken. Der Kanton Aargau ist der einzige Kanton in der Schweiz, der immer noch an diesem Konzept festhält. Doch nicht nur das: «Einmal pro Jahr findet noch immer der Gottesdienst am Dienstagnachmittag statt», meint Dobler.

Die Themen, die Dobler mit ihrem Klientel bespricht, reichen von schweren Krankheiten bis hin zu Hochzeitsplänen. «In der Seelsorge geht es darum, dass jemand wieder zu sich findet», fachliche Tipps gebe Dobler nicht, da sei sie die falsche Ansprechperson.

Nau spricht mit Corinne Dobler, Gastroseelsorgerin, über ihre Tätigkeit.
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