10 000 Kilometer mit dem Polestar 2: Das ist das Urteil
Neun Monate oder 10'000 Kilometer – GO! konnte den Polestar 2 einem Langzeittest unterziehen. Wie sich das Elektroauto geschlagen hat, lesen sie hier.
Das Wichtigste in Kürze
- GO hat den Polestar 2 «Long Range Dual Motor» einem Langzeittest unterzogen.
- In der langen Zeit fallen Kleinigkeiten auf, die bei einem kurzen Test unentdeckt bleiben.
- Er musste sich auf kurzen und langen Fahrten in der Schweiz und im Ausland beweisen.
Ein Autotest ist ein bisschen wie eine Beziehung: Je länger sie dauert, desto mehr fallen auch negative Sachen auf.
Darum ist die Rolle der Langzeittester immer etwas undankbar – auch beim Polestar 2. Diesen hat GO! neun Monate begleitet.
Polestar 2: Das Elektroauto überzeugt
Eins schon mal vorweg, hätte sich die GO! Redaktion nicht trennen müssen, hätte die Beziehung sicher noch länger gehalten.
Denn der Polestar ist auch über diese lange Zeit den Anforderungen gerecht geworden, zum Beispiel beim Platz.
Andere seiner Klasse haben zwar mehr Platz, dafür hat der Polestar alltagstaugliche Details, wie etwa eine hochklappbare Abtrennung.
Sämi: «Das ist sehr praktisch. Ausserdem ist der Kofferraum schön viereckig und hat damit wirklich brauchbaren Raum.»
Der Polestar 2 hat einen Frunk
Dazu hat der Polestar auch einen Frunk. Der ist zwar nicht so gross wie zum Beispiel bei Tesla, aber für ein Kabel reicht es.
Weniger grosszügig ist der Stauraum im Cockpit. «Es hat einfach zu wenig Ablagefläche hier drin», sagt Sämi.
Auch sind sie nicht alle durchdacht. Der zweite Becherhalter kann nur mit offener Armlehne benutzt werden.
Wer auf langen Strecken zu zweit unterwegs ist, merkt, wie nervig das sein kann. Dafür sind die Sitze bequem.
«Das ist einfach eine Volvo-Spezialität. Sie sind langstreckentauglich und haben genug Seitenhalt.»
Sportlich oder komfortabel, das ist hier die Frage
Wie langstreckentauglich das Fahrwerk ist, darüber kann man sich streiten. Der von GO! getestete Polestar hat ein Sportpaket, das seinen Namen wirklich verdient. Dafür muss man aber deutliche Komforteinbussen in Kauf nehmen.
«Wenn du am Sonntagmorgen um 6 Uhr aufsteht, um Pässe zu fahren, dann muss man es auf jeden Fall nehmen. Wenn nicht, dann würde ich es nicht empfehlen.»
Reichweite vom Polestar 2
Gerade wenn man viel Zeit mit einen Elektroauto verbracht hat, weiss man besser über die echte Reichweite Bescheid.
«Im Sommer schafft er etwa 370 km und im Winter ca. 300 km und bei schwierigen Bedingungen, sprich viel Autobahn. Das ist ok, aber nicht super gut.»
Die grosse Leistung, die breiten Reifen und die sportliche Abstimmung machen zwar Spass, aber sind halt nicht wirklich effizient. Aber dafür gibt es ja Ladestationen.
Und dank des Androidsystems auf dem das Infotainment basiert, sind die leichter zu finden als bei anderen Elektroautos. Denn Apps wie «A better Routeplaner» können direkt auf die Informationen des Autos zugreifen.
So erhält man eine Reiseplanung, die fast so gut ist wie bei Tesla.
Das Elektroauto ist absolut konkurrenzfähig
«Man merkt, dass der Polestar ein reines Elektroauto auf einer reinen Elektroplattform ist. Er ist nicht mehr ganz neu, aber er könnte heute auf den Markt kommen und wäre immer noch absolut konkurrenzfähig.»
Und das ist er auch beim Preis. Bei der Übernahme im April kostete das Fahrzeug noch gut 64 000.-, der aktuelle Preis liegt bei 70 000.- .
Das ist aber immer noch konkurrenzfähig, auch weil neu im Performance Paket eine Leistungssteigerung auf 350 Kilowatt dabei ist.