Mazda und sein Wundermotor: Zukunft des Verbrenners?
Der Benziner ist tot? Mazda sagt Nein und bringt mit dem Skyactiv X eine neue Art von Verbrenner auf den Markt. GO! erklärt, was der X-Motor kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit dem Skyaktiv-X Motor verbindet Mazda die Vorteile von Benziner und Diesel.
- Der Motor ist effizienter und sauberer.
- Mazda ist der einzige Hersteller mit diesem Antriebskonzept.
Ein Benzinmotor mit dem Verbrauch eines Diesels, diesen Traum verfolgt Mazda mit dem Skyactiv-X. Er soll deutlich sparsamer sein als ein herkömmlicher Verbrennungsmotor.
Den Unterschied macht das «X». Es steht für die Kompressionszündung im Benziner.
Mazda macht den Motor effizienter und sauberer
Bei der Kompressionszündung nimmt man den Brennvorgang des Diesels und wendet ihn beim Benziner an. Diese Kombination ermöglicht eine sparsamere Verbrennung. Sie macht den Motor effizienter und sauberer.
Doch diese Kombination ist komplex, denn beide Motoren arbeiten sehr unterschiedlich.
Der Benziner mischt Luft und Kraftstoff vor und entzündet das Gemisch mit der Zündkerze im Zylinder.
Der Diesel hingegen verdichtet die Luft, spritzt Kraftstoff ein und entzündet das Gemisch im Zylinder rein durch Druck.
Damit der Traum von Mazda funktioniert, muss sich nun auch der Benziner selber entzünden. Das ist aber schwierig.
Unkontrollierte Zündungen vermeiden
«Während der Verdichtung entsteht eine hohe Hitze und ein hoher Druck, dadurch kann die Zündung unkontrolliert erfolgen.»
Das gelte es zu vermeiden, erklärt Danilo Engelmann, Professor für Antriebssysteme und Emissionen an der Berner Fachhochschule.
Der Diesel kennt das Problem nicht, denn er reguliert die Verbrennung durch eine extrem schnelle und genaue Einspritzung. Beim Benziner funktioniert das nicht, weil er Luft und Benzin vorher mischen muss.
Kontrollierte Zündung durch Zündkerze
Das Problem löst Mazda mit einer Zündkerze. Anders als bei herkömmlichen Verbrennern, nutzt der Hersteller die Zündkerze aber nur als kleines Hilfsmittel. Die Zündung wird damit selbständig voran getrieben.
Dazu wird eine kleine Gemischwolke um die Zündkerze herum erzeugt, die eine kleine Verbrennung einleitet und den Druck erhöht.
Durch dieses neue Zündverfahren kann Kraftstoff gespart werden. Denn durch einen höheren Luftüberschuss und ist weniger Kraftstoff notwendig um eine ähnliche Expansion zu erreichen.
Sprich, der Motor kann so eine ähnliche Leistung erzielen, aber nur ähnlich.
«Unten hat der Mazda schon weniger Leistung,» sagt Cyndie Allemann. Der Grund dafür: Der Mazda hat keinen Turbo. Denn dieser verträgt sich nicht mit der hohen Verdichtung, welche wiederum für die Kompressionszündung nötig ist.
Kein Turbo
Weil kein Turbo da ist, fühlt sich das Auto an, wie eine Zeitreise in die frühen Nullerjahre – trotz hochmoderner Technik.
Um schnell vom Fleck zu kommen, muss Cyndie darum öfter schalten und hochtouriger fahren.
Cyndies Tipp
Cyndies Tipp: Den Skyactiv-X nicht mit dem SUV CX-30 sondern mit dem Mazda 3 kombinieren und unbedingt mit Handschaltung.
«Die Automatik von Mazda ist ziemlich träge und braucht einen halben Liter mehr als mit dem Schalter. Wenn man schon so ein sparsamen Motor hat, dann muss man einfach den Schalter nehmen», so die Moderatorin.
Auf jeden Fall ist der Skyactiv X-Motor ein weiterer Schritt Richtung Sparsamkeit. Wie weit der Weg der Verbrenner diesen Weg aber noch mitgehen kann, die Frage kann auch der «Wundermotor» nicht beantworten.