Tempolimits: Sinnvoll oder nutzlos?

Daniel Huber
Daniel Huber

Bern,

Die Frage nach Geschwindigkeitsbegrenzungen, insbesondere auf Autobahnen, wird bei uns und in Europa immer wieder kontrovers diskutiert.

Tempolimit
(Symbolbild) Tempolimits sind in Europa ein unterschiedlich geregelt. Tschechien und Polen experimentieren mit einer Erhöhung. - Pixabay

Befürworter argumentieren mit Vorteilen für die Verkehrssicherheit und den Umweltschutz, während Gegner die Einschränkung der individuellen Freiheit und den geringen Nutzen für die Verkehrssicherheit betonen.

Die Entscheidung für oder gegen ein Tempolimit sollte daher auf einer sorgfältigen Abwägung der verschiedenen Argumente und einer Analyse der jeweiligen Situation basieren.

Geschwindigkeitsbegrenzungen in Europa

In Europa existiert eine Vielzahl von Geschwindigkeitsbegrenzungen, die sich von Land zu Land unterscheiden. Die meisten Länder haben jedoch eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h innerorts. Auf Landstrassen, Schnellstrassen und Autobahnen variieren die Tempolimits hingegen stark.

Diese Unterschiede ergeben sich aus verschiedenen Faktoren, wie der Beschaffenheit der Strassen, den Verkehrswege-Typen und historisch gewachsenen gesetzlichen Eigenheiten. Eine Übersicht der Geschwindigkeitsbegrenzungen in einigen europäischen Ländern (für Pkw und Motorräder) bietet die folgende Tabelle:

Schaubild Tempolimits
Uneinheitlich: Die Länder haben je nach ihren spezifischen Gegebenheiten und Prioritäten verschiedene Regelungen getroffen. Deutschland ist dabei eine Ausnahme in Europa. - A.Huber

Überhöhte Geschwindigkeit ist nach Unaufmerksamkeit die zweithäufigste Unfallursache. Eine Senkung der Durchschnittsgeschwindigkeit um 5 km/h kann die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 10 Prozent verringern. Tempolimits verkürzen den Bremsweg und reduzieren die Unfallschwere.

Argumente für Geschwindigkeitsbegrenzungen

Studien belegen den positiven Effekt von Geschwindigkeitsbegrenzungen auf die Verkehrssicherheit:

- Verkehrssicherheit: Reduktion von Unfallzahlen und Unfallschwere.

- Umweltschutz: Senkung von CO₂-Emissionen, Luftschadstoffen und Lärm.

- Verstetigung des Verkehrsflusses: Weniger Staus und entspannteres Fahren.

- Anreiz für effizientere Fahrzeuge: Förderung von kleineren, leichteren und sparsameren Autos.

- Geringere Mobilitätskosten: Reduktion von Kraftstoffkosten und Unfallkosten.

Argumente gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen

- Einschränkung der individuellen Freiheit: Weniger Selbstbestimmung im Strassenverkehr.

- Geringer Nutzen für die Verkehrssicherheit: Autobahnen sind die sichersten Strassen.

- Geringer Beitrag zum Klimaschutz: Der Effekt auf die CO₂-Emissionen ist begrenzt.

- Keine Reduktion von Staus: Die Kapazität der Autobahnen wird nicht erhöht.

- Negative psychologische Effekte: Erhöhte Frustration und Zeitdruck.

- Wohlfahrtsverluste: Zeitverluste durch reduzierte Geschwindigkeiten können negative wirtschaftliche Folgen haben.

Kommentare

User #1084 (nicht angemeldet)

Nur grüner Wahnsinn und Schikane. Beispiel Zürich: Aktuell mehr Tote durch Tramunfälle als Autounfälle. Bei Velounfällen sind gemäss SUVA über 80% selbstverschuldet und selbstverursacht. Und Vollschalenkopfhörer bei Velofahrern sollten verboten sein, die hören nicht mal mehr die Hupe, oder wollen sie einfach nicht hören, weil sie stinkfrech sämtliche Regeln missachten. Führt die obligatorische Veloprüfung ein, obligatorisches persönliches Kennzeichen, und Rot- und Trottoir-Fahr-blitzer für Velofahrer. Auf Autobahnen passieren Unfälle höchstens dort wo sich Autobahnen verzweigen oder zusammenführen, oder weil manche links schleichen oder eben fahren wie sie wollen, ohne dass sie aus dem Verkehr gezogen werden.

User #3360 (nicht angemeldet)

Tempolimits und deren ständigen Herabstufung der Geschwindigkeit, wird vorallem hier, als sichere Einnahmequelle missbraucht. Diese einschneidenden Anpassungen sind nicht demokratisch bestummen, sondern von Anonymen, in Behörden und Ämter versteckten Personen.

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