Herrgöttli, Humpe, Rugeli oder Pfeff: Das kühl-perlende Hopfengetränk ist in der Schweiz unter den verschiedensten Namen zu haben.
Bier, MAlz
Zwei Personen stossen mit einer Flasche Bier an. (Symbolbild) - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Mundart kennt zahlreiche verschiedene Bezeichnungen für ein Bier.
  • Entscheidend sind nebst dem Dialekt vor allem Fassvermögen und Form des Glases.
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Was tut der Mensch, wenn er etwas liebt? Genau, er macht sich ans Kreieren eines – und bald zahlloser – Kosenamen. So geschehen auch beim Bier. Dabei treiben unsere Dialekte die schönsten Bier-, eh, Sprachblüten.

Während der Basler für den kleinen Durst eine «Tulpe» bestellt, darf es beim Berner ein «Herrgöttli» sein. Beides meint zwei Deziliter Bier im Glas mit Stiel.

Pfeff, Rugeli und Herrgöttli

Die Luzerner kennen es noch knapper: In den «Pfeff» passt nur ein einziger Deziliter Bier.

Hätte man dagegen gerne ein Glas mit Henkel, muss es je nach Durst ein «Humpen» (5dl) oder ein Rugeli (3 dl) sein.

Die Tulpe – das Bierglas mit Stiel.
Die Tulpe – das Bierglas mit Stiel.
Hier haben wir den klassischen Humpen à fünf Deziliter.
Hier haben wir den klassischen Humpen à fünf Deziliter.
Hat das Glas mit Henkel etwas mehr Bauch und fasst deren drei Deziliter: Ein Rugeli.
Hat das Glas mit Henkel etwas mehr Bauch und fasst deren drei Deziliter: Ein Rugeli.
Bier Kater
Der Klassiker zum schnell trinken: Die Stange. Ohne Henkel und Stiel wird das Bier rasch warm, wenn man das Glas zu lange in der Hand hält.

Wer im Wallis ein «Normales» bestellt, bekommt einen halben Liter Bier. Für die gleiche Menge «Hopfentee» muss man in Zürich dann schon ein «Grosses» verlangen. In Bern und im Graubünden kommt man auf die gleiche Deziliterzahl, wenn man nach einem «Chübu» verlangt. Und auch «ä Haubä» verstehen die meisten Barkeeper als einen halben Liter Bier.

Wer in Bern allerdings doppelten Durst – und einen guten Zug hat – bestellt den «Stifu»: Ein Liter Bier im Glas mit Stiefel-Form.

Die gute, alte Stange

Kein Kanton hingegen, dem die «Stange» unbekannt ist. Drei Deziliter Bier, frisch vom Hahnen. Allerdings machen einige, wie Bern, Solothurn, Aarau und Fribourg hier einen gewichtigen Unterschied: Wer drei Deziliter Lager Bier vom Zapfhahn will, bestellt hier einen «Becher», keine «Stange».

Menü Eins

Darf es beim Luzerner etwas mehr als nur ein «Pfeff» sein, bestellt er auch gerne mal ein «Menü Eins»: Eine Stange und ein Flämmli (Kaffi Schnapps mit Williams). Und hat der Freiburger Lust auf ein Bier, bestellt er ein Canettli.

Welche Namen kennen Sie für ihr Bier? Schreiben Sie sie uns in die Kommentare, auf dass hier ein regelrechtes Bier-Wörterbuch entstehen möge.

Und – wie auch immer Sie Ihr Bier bestellen: Prost!

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