Das Ende für Quorn-Würste, Quinoa-Burger und Soja-Geschnetzeltes
Das Wichtigste in Kürze
- Frankreich verbietet Bezeichnungen wie «Quinoa-Burger» oder «Soja-Schnitzel».
- In der Schweiz dürfen Fleischersatzprodukte weiterhin Namen wie Burger, Wurst oder Schnitzel tragen.
Weil in jedem Vegetarier ein unterdrückter Fleischfresser stecke, trügen viele Vegi-Produkte Fleischnamen, behauptet der «Bund». Wie sonst seien Namen wie «Tofu-Burger», «Quorn-Geschnetzeltes» oder «Cornatur Nuggets» zu erklären?
In Frankreich gehen die Karnivoren nun zur Jagd auf die Produktenamen der Vegetarier über. Die Fleischersatzprodukte dürfen künftig keine Fleischbezeichnungen mehr tragen, so hat es das französische Parlament entschieden. Wer sich nicht daran hält, bezahlt bis zu 360'000 Franken Busse, berichtet der «Telegraph».
Gesetz zum Schutz der Fleischesser
Die derzeitigen Bezeichnungen seien für Konsumenten verwirrend, fand der Abgeordnete Jean-Baptiste Moreau, der im Parlament den Vorschlag zur Änderung des Agrargesetzes vorbrachte. Der Bauer ist der Meinung, dass Konsumenten etwa bei einem «Soja-Schnitzel» annehmen könnten, es handle sich um ein hochwertiges Fleischprodukt.
In der Schweiz traut man dem Konsumenten anscheinend etwas mehr zu. Artikel 196d der Lebensmittelverordnung erlaubt explizit: «Fleischersatzprodukte können zusätzlich als ‹vegetarisches Schnitzel›, ‹vegetarisches Plätzli›, ‹vegetarisches Ragout› usw. bezeichnet werden.»
Vegetarisch heisst ohne Fleisch
Die Verordnung führt im Artikel 33 auch aus, was «vegetarisch» bedeutet: «Lebensmittel gelten als ‹vegetarisch›, wenn sie keine Zutaten tierischer Herkunft enthalten, mit Ausnahme von Milch, Milchbestandteilen, Eiern, Eibestandteilen oder Honig.»
Die Argumentation des Bund-Artikels geht deshalb nicht ganz auf, wie jeder Vegetarier weiss: Nur weil «Burger» draufsteht, schmeckt Quinoa nicht gleich nach Fleisch. Muss er übrigens auch nicht.