Warum Früchte nicht immer gesund sind
Fruchtsaft statt Coca Cola? Joghurt statt ein Schoggi-Riegel? Die scheinbar gesunde Wahl kann sich plötzlich als falscher Freund entpuppen.
Manchmal möchte man sich etwas Gutes tun. Dann greift man womöglich zum Orangensaft, statt zur zuckrigen Cola. Oder zum Light-Produkt – weil der Sommer ja nicht mehr allzu fern ist. Aber nicht alle scheinbar gesunden Produkte sind tatsächlich gut für uns – oder unsere Silhouette.
Das Wichtigste in Kürze
- Müsli, Joghurt und Fruchtsäfte sind gar nicht so gesund, wie wir meinen.
- Tatsächlich stecken in einem Fruchtjoghurt bis zu sieben Würfelzucker.
- Ein Fruchtsaft hat gleich viel Zucker, wie eine Coca Cola.
Ernährungsexpertin Karin Sollberger klärt uns über falsche Freunde auf.
Fruchtsaft
Fruchtsäfte enthalten tatsächlich genauso viel Zucker wie Coca Cola oder andere Limonaden. Nämlich etwa zwölf Würfelzucker pro halben Liter. Nektar übrigens schlägt locker mit doppelt so viel Zucker zu Buche wie eine Cola. Sonnenlicht zerstört zudem die Vitamine.
Aromatisiertes Wasser
Cola, Nektar und Co. sind also aus dem Rennen. Aber ein Mineralwasser mit leichtem Zitronengeschmack wird bestimmt nicht allzu schlimm sein. Oder? Sollberger schüttelt den Kopf. «Auch bei aromatisiertem Wasser sind schnell mal ein paar Würfelzucker drin.»
Riegel
Ein praktischer Snack für unterwegs: Der Protein-Riegel. «Da gibt es wahrhaftige Kalorienbomben», sagt die Expertin. Ein Riegel könne mit bis zu 500 Kalorien zu Buche schlagen. «So hat man die verbrauchte Energie nach einer Stunde Laufen ganz schnell wieder aufgenommen – und noch weit mehr.»
Spaziert ein 65 Kilogramm schwerer Mensch eine Stunde durch die Landschaft, verbraucht er nämlich etwa 240 Kalorien. Das rechtfertigt also nicht mal einen halben Riegel.
Trockenfrüchte
«Naturbelassene, getrocknete Früchte sind grundsätzlich ein gesunder Snack und eine Handvoll Trockenfrüchte sind immer noch gesünder als ein Schokoriegel», sagt Sollberger. Doch das «Aber» folgt sofort: «Durch das Trocknen gehen vor allem Wasser und Vitamine verloren.» Was bleibt, ist Zucker. «In einer halben Tasse Cranberries findet man locker 14 Würfelzucker.»
Kommt das Essen bereits in Mundgerechten Stücken daher, esse man zusätzlich mehr.
Gemüse-Chips
«Gemüse-Chips haben in etwa den gleichen Kaloriengehalt wie Kartoffelchips, sind also keineswegs Figur-Schmeichler», erklärt die Expertin.
Fruchtjoghurt
«Ein Fruchtjoghurt hat teilweise so viel Zucker wie ein Schokoriegel. Ein Becher enthält bis zu 7 Würfelzucker.»
Light-Produkte
«Bei Light-Joghurt entzieht der Hersteller dem Joghurt Fett. Um allerdings den fehlenden Geschmack auszugleichen, wird jede Menge Zucker hinzugefügt, der die eingesparten Kalorien beim Fett ganz schnell wieder wettmacht. Zudem verleiten Light-Produkte dazu, mehr zu essen.»
Frühstücks-Müsli
«Ein gesundes Früchtemüesli mixt man sich am besten selbst: Mit frischen Früchten, Haferflocken oder anderem Getreide, etwas Nature-Joghurt oder Quark und ein paar Nüssen und Samen», erklärt die Ernährungsberaterin. Die gekauften Müsli, auf deren Packung gerne eine hübsche Silhouette abgebildet ist, enthalten nebst viel Zucker oft auch chemische Zusatzstoffe, um länger haltbar zu sein.