Das Asperger-Syndrom ist eine Form von Autismus. Es zeigt sich, auch bei Kindern, durch gewisse Hinweise. Eine Früherkennung hilft Betroffenen enorm.
Kind am Fenster
Autismus kann sich in verschiedenen Ausmassen zeigen. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Asperger-Syndrom ist eine Form der Autismus-Spektrum-Störung (ASS).
  • Kennzeichnend für das Syndrom sind bestimmte Verhaltensmuster.
  • Frühzeitige Intervention hilft, die Perspektiven Betroffener positiv zu beeinflussen.
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Das Asperger-Syndrom zählt zu den Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Aus medizinischer Sicht ist Autismus eine schwach oder stark ausgeprägte neurologische Entwicklungsstörung. Kinder mit dem Asperger-Syndrom zeigen oft bestimmte «Auffälligkeiten».

So haben sie beispielsweise häufig besondere Interessen. Das drückt sich zum Beispiel darin aus, dass sie sich auf bestimmte Themen fokussieren. Sie können in einem Bereich wahnsinnig viel Wissen haben. Soziale Interaktionen und Kommunikation wiederum fallen ihnen in vielen Fällen schwer.

Herausforderungen für Kinder mit Asperger-Syndrom

Ein auffälliges Merkmal ist die Schwierigkeit, nonverbale Signale wie Mimik und Gestik anderer Menschen zu verstehen. Betroffene neigen dazu, sich in starren Routinen zu bewegen und reagieren oft empfindlich auf Veränderungen.

Das kann auch darin resultieren, dass es schwierig für sie ist, mit anderen zu interagieren. Auch deshalb ist es manchmal für sie nicht einfach, Freundschaften zu schliessen und auch zu pflegen.

Kind
Ob ein Kind Asperger hat, ist von aussen nicht sichtbar. - Depositphotos

Sprachliche Auffälligkeiten sind ein weiteres Indiz. Zum einen kann es so sein, dass Kinder mit Asperger-Syndrom eine überdurchschnittliche Sprachentwicklung aufweisen können. Zum anderen kommt es auch vor, dass die pragmatische Verwendung der Sprache oft beeinträchtigt ist.

Ironie und Sarkasmus sind – je nach Alter – ohnehin für Kinder schwierig zu verstehen. Für solche mit Asperger-Syndrom ist das nahezu unmöglich – genauso wie nonverbale Kommunikation.

Die Intelligenz und Sprachentwicklung sind laut «asperger-kids.ch» nicht beeinträchtigt.

Worauf Eltern achten sollten

Worauf Eltern ausserdem ein Augenmerk haben sollten, sind repetitive Verhaltensweisen. Gibt’s da auffällige, wiederholte Handlungen? Oder eine starke Fixierung auf bestimmte Gegenstände? Auch das können Anzeichen sein.

Gleichzeitig lässt sich das pauschal nicht sagen. Merkmale können in unterschiedlichem Ausmass auftreten. Dazu kommt: Jedes Kind ist einzigartig.

Die Zusammenarbeit mit Fachleuten wie Kinderärzten, Psychologen und Pädagogen ist unerlässlich, um eine präzise Diagnose zu erhalten. Frühintervention und individuell angepasste Unterstützung ermöglichen es, die Lebensqualität des Kindes zu verbessern und seine Entwicklung zu fördern. So lässt sich auch einfacher eine unterstützende Umgebung für ihre individuellen Bedürfnisse schaffen.

Der Alltag mit einem betroffenen Kind stellt Eltern hier und da vor echte Aufgaben. Wichtig ist, sich zu vergegenwärtigen, dass der Nachwuchs einem mit seinen Verhaltensweisen nicht absichtlich das Leben schwermachen möchte. Vielmehr sind sie schlicht in einer «anderen» Wahrnehmung der Welt begründet.

Je früher Eltern das verstehen, umso besser können sie sich darauf einstellen. Auch daher ist eine Früherkennung fundamental.

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