Beim Bikini-Wettkampf mit Healthcoach Carmen Haenggi

Bodybuilding ist mein Sport, mein Hobby und ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich nehme selbst an Bikini-Wettbewerben teil. In diesem Artikel gebe ich Einblick, wie ich mich darauf vorbereite und wie der Wettkampf abläuft.

Jede Athletin ist anders. Um mich optimal vorzubereiten, verzichte ich oft auf Kohlenhydrate. Ich mache eine Menge Cardio und sorge für genügend Schlaf. Um auf der Bühne gut auszusehen, muss ich wohldefinierte Muskeln haben.

Am besten sieht eine X-Form aus – das heisst ein breiter Rücken, eine schmale Taille und ein gut geformter Po. Dazu gehören auch schlanke Arme und Beine, welche durch jahrelanges Training entstehen.

Der Wettkampf ist nicht nur physisch, sondern auch psychisch schwierig. Oft kann man sich selbst nicht so gut einschätzen, weshalb ich zu 100 Prozent auf meinen Coach Thomas Buser vertraue. Er wohnt zwar in Russland, aber wir stehen täglich in Kontakt. Er nimmt mir wirklich alle Sorgen ab, da ich ihm voll vertraue.

Der Wettkampf scheint zwar glamourös zu sein, hinter der Bühne sieht das aber etwas anders aus. Zuerst mal wird Bräunungsspray aufgetragen. Deodorant darf nach dem Bräunungsspray nicht mehr aufgetragen werden. Oft steht man einander auf den Füssen, und gegessen wird oft nur Reiswaffeln, Marmelade und und Eier.

Die Sekunden auf der Bühne sehen immer perfekt und glitzernd aus. Doch das Davor ähnelt eher einem Hühnerstall mit vielen Muskeln und Glitzerbikinis.

Wie kam ich zu diesem Sport? Im Paraplegiker Zentrum in Nottwil wurde mir das Ende meiner Eishockey-Karriere mitgeteilt. Dort fing ich an, täglich an meiner Kraft zu arbeiten. Ich hatte kein wirkliches Ziel, sondern wollte einfach weitere Unfällen vorbeugen.

Damals kam eine Trainerin auf mich zu und hat mir, aufgrund meiner Körperstruktur, den Bikini-Wettkampf empfohlen.

Wenn ich für etwas Feuer fange, bin ich voll und ganz dabei. Deshalb habe ich von diesem Moment an alles gegeben. Im Jahr 2016 habe ich dann gleich in meiner Klasse gewonnen.

Von da an hat es mich gepackt und ich gehe in diesem Sport auf. Vom Eishockey-Biest habe ich mich sozusagen zur Bikini-Prinzessin gewandelt.

Ich bin vor allem von der Disziplin und der Kontrolle, die es für diesen Sport braucht, fasziniert. Für diese Sportart investiert man nicht zwei Stunden pro Tag, sondern der ganze Lebensstil ändert sich. Von Morgentraining bis zur Bettruhe, musste ich alles umstellen.

Ich gehe früh ins Bett, um acht Stunden Schlaf zu kriegen. Die gesamte Ernährung musste ich anpassen und täglich trainieren. Jedes Detail wird sich später zeigen.

Schlussendlich lernte ich sehr viel über meinen eigenen Körper und meinen Charakter. Oft komme ich an meine Grenzen – Müdigkeit Stress sind vor allem auf Diät Alltag.

Für viele ist es krass, nein zum Dessert, zum Glas Wein oder zu ausschweifenden Partys zu sagen. Klar, es ist hart vor der Uni noch eine Stunde joggen zu gehen. Doch ich sehe es nicht als Verzicht, denn es ist mein eigener Entscheid. Niemand erwartet von mir, dass ich Wettkämpfe mache und mein Umfeld ist sehr unterstützend.

Ich empfinde meine persönliche Wahl als ein Privileg. Es ist ein Privileg, weil andere nicht aus freien Stücken diese Diät machen können, oder weil andere nicht joggen können. Auch können sich nicht alle solche Shows leisten. Für mich ist es auch ein wertvolles Privileg, gerade wenn ich an meine Tage im Rollstuhl denke.

Natürlich spricht dieser Sport nicht jede Person an. Ich finde es immer wieder interessant mehr über mich und meinen Körper zu lernen. Es ist ein spannender Prozess, die psychischen und physischen Veränderungen auf dem Weg zur Bühne aufmerksam zu beobachten.

Im Rahmen dieser Serie gibt Ihnen Sportmodel und Healthcoach Carmen Haenggi jede Woche Tipps, wie Sie fit und gesund bleiben.