Darum nehmen Depressionen und Angstzustände zu
Seit der Pandemie kämpfen immer mehr Menschen mit psychischen Problemen und Depressionen und Angststörungen scheinen die neue Norm zu sein. Was ist nur los?
Das Wichtigste in Kürze
- Depressionen und Angstzustände sind während der Covid-Pandemie angestiegen.
- Es sind mehr Frauen als Männer betroffen.
- Die Reduzierung von Stigmatisierung können Menschen ermutigen, Hilfe zu suchen.
Nie zuvor war es so dringend, die psychische Gesundheit weltweit zur Priorität zu machen. Der Einfluss von Covid-19, Bedenken hinsichtlich des Klimawandels und anhaltender Kriege und Konflikte hat eine enorme Belastung für die Menschheit zur Folge, sei es direkt oder indirekt.
Anstieg von Angststörungen und depressiven Störungen während der Pandemie
Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit sind gravierend. Forschungsergebnisse, die in «The Lancet» veröffentlicht wurden, zeigen einen alarmierenden Anstieg der Prävalenz von Angststörungen um 25,6 Prozent und von depressiven Störungen um 27,6 Prozent während der Pandemie.
Interessanterweise waren Frauen stärker betroffen als Männer, wobei die Prävalenzraten bei Frauen höher lagen.
Gründe für den Anstieg bei Frauen und Auswirkungen auf jüngere Altersgruppen
Frauen übernahmen vor allem während Covid weltweit vermehrt Hausarbeiten aufgrund von Schulschliessungen und der Pflege kranker Familienmitglieder. Darüber hinaus waren sie finanziell benachteiligter als Männer, was zu zusätzlichen Belastungen führte.
Die Zunahme häuslicher Gewalt während der Pandemie verstärkte diese Probleme und trug weiter zur Verschlechterung der psychischen Gesundheit bei. Auch jüngere Erwachsene unter 25 Jahren wiesen höhere Prävalenzraten von Depressionen und Angststörungen auf.
Dies könnte teilweise auf die Auswirkungen von Schulschliessungen, sozialer Isolation und Arbeitsplatzverlusten zurückzuführen sein. Die Pandemie verstärkte bestehende Herausforderungen für diese Altersgruppe, anstatt sie zu verursachen.
Reduzierung des Stigmas und Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung
Um die steigende Prävalenz von Depressionen und Angststörungen anzugehen, ist es wichtig, das Stigma im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen zu reduzieren und den Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung zu verbessern.
Öffentliche Aufklärungskampagnen und die Förderung von Gesprächen über psychische Gesundheit sind unerlässlich. Es müssen Barrieren abgebaut werden, die den Zugang zur Versorgung immer noch behindern.
Unterstützung für Frauen und Ressourcen für jüngere Bevölkerungsgruppen
Zudem müssen Massnahmen ergriffen werden, um die strukturellen Ungleichheiten zu bekämpfen, denen insbesondere Frauen ausgesetzt sind. Dies umfasst die Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Bereitstellung von Unterstützungsdiensten für Opfer häuslicher Gewalt.
Ressourcen zur Bewältigung der psychischen Gesundheit müssen bereitgestellt werden, insbesondere für jüngere Bevölkerungsgruppen. Dies umfasst den Zugang zu Therapie, Beratung und anderen unterstützenden Diensten, die nicht nur auf die Pandemie, sondern auch auf die allgemeinen Herausforderungen des Lebens abzielen.
Die psychische Gesundheit der Bevölkerung stärken
Die Covid-19-Pandemie hat zweifellos die Belastungen für die psychische Gesundheit weltweit verstärkt. Jedoch müssen wir die tieferliegenden Ursachen für Depressionen und Angststörungen erkennen und Massnahmen ergreifen, um strukturelle Ungleichheiten zu bekämpfen und den Zugang zu psychischer Gesundheitsversorgung zu verbessern.
Eine umfassende Herangehensweise ist erforderlich, um diese Herausforderungen anzugehen und die psychische Gesundheit der Bevölkerung zu stärken. Therapie steht in den USA schon längst an der Tagesordnung und was dies betrifft, sollten wir uns von den Amerikanern hier eine Scheibe abschneiden.