Das bekannteste Symptom von Lippenherpes

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Bern,

Herpes-Simplex-Viren gehören zu den am weitesten verbreiteten Viren der Welt. Rund 85 % der Weltbevölkerung leiden irgendwann an Lippenherpes.

Lippenherpes
Lippenherpes bei einer Frau. - depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt acht verschiedene Typen von Herpes-Simplex-Viren.
  • Für Lippenherpes (Herpes labialis) ist der Typ 1 verantwortlich.
  • Die Viren verbleiben lebenslang im Körper und lassen sich nicht ausrotten.

Oft erscheinen sie im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht: Schmerzhafte kleine Bläschen an den Lippen, im Volksmund Fieberbläschen genannt. Sie sind sichtbares Symptom einer Infektion mit HSV-1: Herpes-Simplex-Viren vom Typ 1.

Schätzungen zufolge tragen bis zu 90 % der Schweizer das Virus seit der Kindheit mit sich. Allerdings kommt es nur bei einem Drittel davon zu Lippenherpes.

Allgegenwärtige Viren werden immer weiter verteilt

Das Perfide an Herpes-Simplex-Viren: Sie lassen sich nicht ausrotten und verbleiben lebenslang im Körper. Viele Eltern stecken ihren Nachwuchs schon im Kleinkindalter durch ständiges Küssen und Knuddeln an.

Eine weitere typische Infektionsquelle ist gemeinsam benutztes Besteck. So stecken sich viele Eltern den Löffel mit Babybrei andeutungsweise in den Mund, ehe sie das Kind füttern. Damit soll dem Kind signalisiert werden, dass das Essen schmeckt.

Lippenherpes
Auch beim Niessen oder Husten kann der Virus für Lippenherpes übertragen werden. - depositphotos

Daneben werden Herpes-Viren auch durch Tröpfcheninfektionen beim Sprechen, Niesen und Husten übertragen.

Im Erwachsenenalter steigt dann die Gefahr einer Infektion mit HSV-2: Die Herpes-Simplex-Viren vom Typ 2 siedeln im Genitalbereich und lösen Herpes Genitalis aus. Bis zu 25 % der erwachsenen Bevölkerung hatten bereits mit Genitalherpes zu tun.

Viele Menschen kommen ohne Lippenherpes durchs Leben

Normalerweise hält das gesunde Immunsystem die Herpesviren ausreichend in Schach. Auch wenn die Viren im Körper leben, richten sie keinen Schaden kann. Ist das Immunsystem jedoch geschwächt, wird das Virus reaktiviert. Dann vermehrt es sich schnell.

Lippenherpes
Lippenherpes wird mit einer Creme gelindert. - depositphotos

So entstehen die schmerzhaften Fieberbläschen im Mund-Nase-Bereich, zumeist an den Lippen. Sie sind zwar nicht gefährlich, doch mit Juckreiz und Schmerzen ausgesprochen lästig. Mehr noch: Wer einmal unter Lippenherpes gelitten hat, muss mit wiederkehrenden Ausbrüchen rechnen.

Gründe für ein geschwächtes Immunsystem gibt es viele. Besonders betroffen sind Menschen mit chronischen Krankheiten, deren Immunsystem permanent geschwächt ist.

Doch auch akute Infektionen, hormonelle Schwankungen und Sonnenlicht (z.B. beim Sonnenbaden in den Ferien) können Lippenherpes auslösen. Bei vielen führt starker Stress zum Ausbruch, beispielsweise bei Ärger im Beruf oder in der Partnerschaft.

Lippenherpes: Nicht immer ist ein Arztbesuch notwendig

Nach einem akuten Ausbruch bilden sich die Fieberbläschen nach etwa zwei Wochen von alleine zurück. Wer nicht so lange warten möchte, der kann zu leichten Mitteln aus der Apotheke greifen.

Lippenherpes
Lippenherpes: Arzt schaut sich die erkrankte Lippe an. - depositphotos

So lässt sich die Bläschenbildung oft eindämmen, wenn gleich zu Beginn antivirale Cremes aufgetragen werden. Diese verhindern eine weitere Vermehrung der Viren. Sogenannte Patches, die auf die Bläschen geklebt werden, beschleunigen die Abheilung.

Ein Arztbesuch ist nur erforderlich, wenn Fieber auftritt oder wenn die Bläschen nach zehn Tagen noch nicht abheilen. Auch bei Clusterbildung mehrerer Bläschen oder beim Auftreten in der Nähe der Augen sollte der Arzt aufgesucht werden.

Befallen die Viren das Auge selbst, kann dies im schlimmsten Fall eine Sehbehinderung oder Erblindung auslösen. Bei Genitalherpes sollte grundsätzlich der Arzt hinzugezogen werden.

Lippenherpes vorbeugen und Ausbrüche verhindern

Eine Infektion mit dem Herpes-Simplex-Virus lässt sich kaum verhindern. Eltern können die Gefahr einer Ansteckung ihres Kindes jedoch reduzieren.

Wenn das Virus aktiv ist, (sich in Form von Fieberbläschen zeigt) sollte auf engen Kontakt mit dem Kind verzichtet werden.

Dies gilt vor allem für das Küssen – so schwer es fällt. Daneben ist auf grösste Reinlichkeit zu achten. Oft wird das Virus durch Kratzen an den Bläschen auf die Finger übertragen. Per Schmierinfektion dann auf Handtücher, Kleidung und mehr.

Lippenherpes
Lippenherpes mit Sport bekämpfen. - depositphotos

Erkältungen und andere leichte Krankheiten, die das Immunsystem schwächen, lassen sich ebenfalls kaum verhindern. Führt jedoch Stress zu aktiven Schüben von Lippenherpes, können Betroffene Gegenmassnahmen ergreifen.

Dies umfasst zum Beispiel mehr und regelmässigeren Schlaf, gesunde Ernährung und Bewegung als Ausgleich zum Stress. Auch Entspannungstherapien oder in schweren Fällen psychologische Unterstützung können sinnvoll sein.

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