Outdoor: Kann man einen Klettersteig absteigen?

Marcel Winter
Marcel Winter

Bern,

Klettersteige werden als Alternative zur klassischen Wanderung immer beliebter, doch es gibt im Outdoor wichtige Regeln zu beachten.

Outdoor
Je nach Klettersteig kann es ratsam sein mit mehreren Personen zu klettern. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz gibt es mittlerweile über 500 Kletterrouten.
  • Zurück ins Tal geht es meist mit der Seilbahn.

Als Klettersteig, auch Via Ferrata genannt, werden von Menschen gemachte Hilfen beim Klettern in der Vertikalen bezeichnet. Dabei werden Drahtseile und Tritthilfen an senkrechten Felsen und schmalen Graten angebracht, die das Begehen ermöglichen.

Der Trend zum Klettersteig begann im neuen Jahrtausend und entwickelte sich rasant. Mittlerweile zählt der Schweizer Alpen-Club rund 500 Routen auf seinem Gebiet, die sich auf über 100 Klettersteige verteilen.

Klettern Sie gerne?

Die wichtigsten Regeln für Klettersteige

Klettersteige locken Outdoor-Fans aller Altersgruppen an, die nach neuen Herausforderungen jenseits der Wanderwege suchen. Ohne die richtige Ausrüstung und Grundwissen sollte sich jedoch niemand auf herausfordernde Klettersteige wagen. Ohnehin ist es sinnvoll, zunächst an geführten Touren teilzunehmen.

Klettern
Bevor man mit dem Klettern beginnt, sollte man unbedingt von einem Guide das richtige Klettern lernen. - Depositphotos

Unter Leitung eines fachkundigen Guides lernen Einsteigerinnen und Einsteiger, wie sie die Ausrüstung anlegen und sich am Drahtseil verhalten.

Die richtige Klettertechnik ist entscheidend für das Vorankommen. Ausserdem sind Touren eine gute Möglichkeit, zu sehen, ob das Hobby überhaupt Spass macht. So mancher bemerkt erst auf schmalen Tritthilfen stehend, wie schnell die Höhenangst zuschlägt.

Outdoor: Verhalten am Klettersteig

Für die Benutzung des Klettersteigs gelten ebenfalls Regeln. Die Sicherheit hat dabei immer Vorrang. So kann unterschiedliches Tempo schnell zu Konflikten führen. Wer merkt, dass eine nachfolgende Gruppe schneller ist, sollte ihr freundlich Platz zum Überholen einräumen. Dies geht am besten an einem flachen Streckenabschnitt.

Outdoor
Einige Klettersteige sollten im Outdoor nur von Profis begangen werden. - Depositphotos

Die meisten Menschen legen am Ziel eine längere Erholungspause ein und fahren dann mit der Seilbahn ins Tal zurück. Manche Klettersteige bieten auch einen separaten Abstieg.

Allerdings ist es auch möglich, den gleichen Weg zurück abzusteigen. So entsteht Gegenverkehr am Klettersteig, der mit der gleichen Vorsicht behandelt werden muss wie der Überholvorgang.

Am besten besprechen beide Gruppen zunächst verbal einen Plan. Dann haken sie sich nacheinander um die Karabinerhaken der anderen Gruppe herum. Dabei lässt es sich kaum vermeiden, mit anderen Kletterern ein wenig auf Tuchfühlung zu gehen.

Fitness ist Voraussetzung

So mancher mutet sich beim Outdoor-Abenteuer zu viel zu und benötigt entsprechende Pausen. Dabei ist zu beachten, dass das eigentliche Klettersteigset nicht zum Ausruhen gedacht ist.

Es dient lediglich der Sicherung im Fall eines Sturzes. Manche Sets besitzen eine zusätzliche Schlinge, die zu kurzen (!) Ruhepausen einlädt.

Klettern
Wer klettert, muss natürlich auch fit sein. - Depositphotos

Im Jahr 2023 verzeichnete die Schweizer Bergnotfallstatistik insgesamt 1004 Einsätze aufgrund einer Blockierung. Als Blockierung werden Notfälle in Folge von Erschöpfung bezeichnet.

Nicht selten handelt es sich dabei um Kletterer, die einen herausfordernden Klettersteig nicht beenden können. Es ist darum wichtig, die eigene Fitness realistisch einzuschätzen und klein anzufangen.

Die Hüsler-Skala der Schwierigkeitsgrade

In der Schweiz wird die Hüsler-Skala zur Beurteilung des Schwierigkeitsgrades verwendet. Sie reicht von K1 (leicht) bis K6 (extrem schwierig). Selbst für K1 sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit empfohlen. Ab K2 geht nichts mehr ohne Kletterausrüstung.

Outdoor
Die Schwierigkeitsgrade der Wanderwege sind gut sichtbar markiert. - Depositphotos

Das Standardset besteht aus einem sogenannten Bandfalldämpfer (der auch einfach Klettergurt genannt wird) und einem Gurt mit zwei Karabinerhaken. Für die persönliche Sicherheit sind Steinschlaghelm und Kletterhandschuhe erforderlich, sowie feste Schuhe. Empfehlenswert ist auch die Mitnahme eines Notfallsets mit Erste-Hilfe-Paket und Biwakset.

Immer auf das Wetter achten

Ein weiterer Tipp für den Klettersteig: Nur bei stabiler Wetterlage losziehen! Ein Regenschauer sorgt nicht nur für unangenehm durchnässte Kleidung. Rutschige Tritthilfen machen das Klettern beschwerlich und sorgen schnell für Blockierungen.

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Kommentare

User #4590 (nicht angemeldet)

Euer Artikel enthält so viele Fehler, da stehen mir die Haare zu Berge. Korrekturlesen lassen würde sich wirklich lohnen. Und zwar von jemandem, der etwas von der Materie versteht...

User #3525 (nicht angemeldet)

Marcel Winter schreibt: "…sogenannten Bandfalldämpfer (der auch einfach Klettergurt genannt wird) und einem Gurt mit zwei Karabinerhaken..." Nein!!! Note 1, setzen!!! Bandfalldämpfer und Klettergurt sind nicht dasselbe!!! Man zieht zuerst einen normalen Klettergurt an. Und dann muss an diesen auf korrekte Weise ein Klettersteigset mit zwei elastischen Bänder mit speziellen Karabinern eingefädelt werden. An diesen beiden Bändern befindet sich der Bandfalldämpfer in einem zugenähten Stoffpäckchen, das bei einem Sturz reisst und die nicht elastische Verlängerung enfaltet. Dann weiter: Einen Klettesteig geht man nie zurück, ausser, er ist extra so ausgelegt und ausgewiesen!

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