Wer sich in ein Abenteuer im Outdoor in den Bergen wagt, kann sich im Notfall auf die Bergrettung verlassen. Doch diese kann teuer werden.
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Ein Rettungshelikopter der Rega. (Symbolbild) - Nau.ch / Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Rega führt mit ihren Helikoptern 15'000 Rettungseinsätze pro Jahr durch.
  • Personen mit einer Gönnerschaft müssen für Rettungskosten nicht aufkommen.
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In der Schweiz ist die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega) für rettende Einsätze aus der Luft zuständig. Sie wurde 1952 gegründet und hat Basen in der gesamten Schweiz. Im Notfall kann sie per Funk oder unter der Nummer 1414 gerufen werden.

Mussten Sie schon einmal die Rega in Anspruch nehmen?

Die Einsätze der Rega

Die Rega besitzt aktuell eine Flotte von 20 Helikoptern und drei Ambulanzjets. Beide Fluggeräte werden für Patiententransporte genutzt, letztere aber auch für Rückflüge aus dem Ausland.

Im Bereich Bergrettung arbeitet die Rega eng mit dem Schweizer Alpen-Club (SAC) zusammen. Ergänzt wird das Hilfsangebot der Rega von Air-Glaciers und Air Zermatt im Kanton Wallis.

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Rettungshelikopter von Air-Glaciers (links) und Rega bei einer Übung im Outdoor. (Archivbild) - sda - Keystone/VALENTIN FLAURAUD

Im Jahr 2023 zählte eine Statista-Statistik insgesamt 15'695 Einsätze, darunter 9282 sogenannte Primäreinsätze: Dabei handelt es sich um Notfalleinsätze direkt am Ort des Ereignisses. Hilfe aus der Luft wird vor allem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen benötigt.

Stürze und Blockierungen führend

In den Bergen sind die häufigsten Gründe für Nothilfe nach der Statistik des SAC Spaltenstürze und Blockierungen. Spaltenstürze auf Gletschern werden aufgrund des Klimawandels einerseits und der steigenden Zahl der Bergwanderer andererseits immer häufiger. Die warmen Sommer führen dazu, dass immer mehr Menschen das Abenteuer im Outdoor suchen.

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Immer mehr Menschen suchen im Outdoor das Abenteuer. - Depositphotos

Immer häufiger kommt es dabei zu Blockierungen: Als Blockierungen werden Vorfälle bezeichnet, bei denen Menschen vor Erschöpfung nicht weitergehen oder zurückkehren können.

Die Zahl steigt von 858 Vorfällen im Jahr 2020 auf 1008 Vorfälle im Jahr 2022. Allerdings ist dazu zu sagen, dass die Reisetätigkeit 2020 und 2021 aufgrund der Coronapandemie stark eingeschränkt war.

Outdoor: Was kostet der Rettungshelikopter?

In den Bergen ist in der Regel nur die Rettung aus der Luft möglich. Ambulanzen haben keine Chance, bis zu entlegenen Hütten zu gelangen oder gar ins unbefestigte Hochgebirge.

Wer nun die Bergwacht alarmiert oder gleich die Rega anrufen will, sollte auch die Kosten berücksichtigen. Die Rettungskosten werden nämlich nur bei Personen mit einer Gönnerschaft übernommen, alle anderen Patienten müssen für die Kosten selbst aufkommen.

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Rega auf der Piste. - Rega

Die konkreten Kosten hängen von der individuellen Situation ab. Laut den meisten Versicherungen werden pro Einsatz zwischen 4500 und 10'000 Franken fällig.

Die Krankenversicherung übernimmt davon, wenn überhaupt, nur einen kleinen Teil. Gezahlt werden muss auch bei erfolglosen Rettungseinsätzen.

Dies kann der Fall sein, wenn sich jemand von der Gruppe absondert und einen eigenen Weg ins Tal geht. Und das ohne Bescheid zu sagen. Wird er von der Gruppe als vermisst gemeldet und eine Suchaktion gestartet, muss der Betroffene die Kosten tragen. Es wäre seine Pflicht gewesen, sich abzumelden.

Gönnerschaft bei der Rega senkt die Kosten

Fans im Outdoor, die regelmässig zum Wandern in die Berge ziehen, sollten darum eine Gönnerschaft bei der Rega in Erwägung ziehen. Dies tun übrigens 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung.

Die Gönnerschaft kostet für Erwachsene lediglich 40 Franken pro Jahr. Sollte ein Rettungseinsatz per Helikopter erforderlich sein und die Krankenversicherung übernimmt die Kosten nicht, wird die Rega die Kosten für den Einsatz in der Regel nicht in Rechnung stellen.

Schweizerische Rettungsflugwacht
Ein Helikopter der Rega im Einsatz. (Symbolbild) - Rega

Gut zu wissen: Wer für eine verunfallte Person Hilfe ruft, muss auf keinen Fall für die Kosten aufkommen.

Sollte die helfende Person dabei selbst zu Schaden kommen, muss sie ebenfalls nicht für die Kosten aufkommen. So wird sichergestellt, dass sich niemand aus Angst vor hohen Kosten scheut, Hilfe zu rufen.

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