Stumpfe Zähne nach Spinat? Das können Sie tun
Als wären unsichtbare Haare drauf oder ein Belag entstanden: Zähne fühlen sich nach dem Genuss von Spinat seltsam pelzig bis stumpf an. Nicht ohne Grund.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Verzehr von Spinat hat mancher das Gefühl stumpfer Zähne.
- Grund dafür ist Oxalsäure, die den Zahnschmelz angreift.
- Vorbeugen können Wasser und Milch.
So fein der Spinat war, so seltsam hinterher das Gefühl im Mund. Auf den Zähnen scheint unsichtbares Fell gewachsen, ein Belag ist entstanden, seltsam stumpf fühlen sie sich an.
Und nicht nur bei Spinat ist das so. Auch der rübenverwandte Mangold hinterlässt diese seltsame Stumpfheit, und Mandel oder Cashews, wenn man viele davon isst.
Deutlich zu viele Fälle also, als dass Ihr Gefühl eine Einbildung sein könnte. Was also ist da los?
Oxalsäure liebt Kalzium
Der Grund für die stumpfen Zähne ist die sogenannte Oxalsäure. Jedes Obst und Gemüse enthält sie. Einige aber in besonders hoher Konzentration: ab 50 Milligramm je 100 Gramm gilt bereits als gesundheitsschädlich.
Die Entwarnung kommt gleich auf dem Fusse: In der Regel isst man nicht so viel frische Spinatblätter, als dass man sich daran vergiften könnte. Wer dennoch besorgt ist, blanchiert die Spinatblätter kurz.
Kritischer als der Oxalsäure-Wert zu sehen ist, was die Säure im Mundraum anstellt. Ist Kalzium in der Nähe, reagiert Oxalsäure mit ihm und wird zum Salz Calicumoxalat. Und Kalzium steckt sowohl in Milchprodukten als auch im Mundraum selbst: genau, in den Zähnen.
Oxalsäure greift also den Zahnschmelz an, indem sie ihm Kalzium entzieht. Das entstandene, unlösliche Salz wiederum muss irgendwo bleiben – und setzt sich gerne an den Zähnen ab.
Die Lösung: Wasser und Rahm
Wie kriegt man das stumpfe Gefühl weg? Abwarten: Nach ein paar Minuten hat sich as Problem von selbst erledigt.

Zähneputzen sollte man erst später, um dem Zahnschmelz erst mal Zeit zu geben, sich von der salzigen Anstrengung zu regenerieren. Dabei hilft unsere Spucke: Sie versorgt unsere Zähne mit wichtigen Mineralien, die für die Regeneration nötig sind.
Und sonst? Wer Spinat selbst kocht, kann bereits in der Zubereitung den Oxalsäuregehalt reduzieren. Die Empfehlung lautet: Blanchieren. Blanchieren. Einfach die grünen Blätter kurz im kochenden Wasser garen, fertig. Das Wasser gehört anschliessend in den Abfluss – samt der Oxalsäure, die sich darin aufgelöst hat.
Wer gerne Milchprodukte isst, gibt den berühmten Rahm-Klecks ins Gemüse oder kombiniert mit feinem Käse: Die Oxalsäure kann sich also an deren Kalzium bedienen und muss nicht an die Zähne ran.
Ihnen fällt gerade nichts ein? Probieren Sie sich doch mal an diesem Rezept: Pasta mit Spinat-Ricottasauce...