Wespen: So werden Sie die ungebetenen Gäste los
Stechfreudige Wespen sind die wohl lästigsten Insekten des Sommers. Es gibt jedoch einige Tricks, mit denen sich die Störenfriede vertreiben lassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wespen werden von Nahrungsmitteln fast magisch angezogen.
- Wespen stehen unter Artenschutz und leisten viele nützliche Dienste.
- Schon einfache Tricks genügen zur Wespenabwehr.
Die Wespe hat keinen leichten Stand. Während die eng mit ihr verwandte Biene als Honigproduzentin und Bestäuberin gefeiert wird, gilt die Wespe als Schädling. Damit wird ihr jedoch Unrecht getan.
Sie liefert zwar keinen Honig, doch sie vertilgt andere Insekten wie die ebenfalls ausgesprochen lästigen Mücken. Wie die Biene bestäubt sie Blumen und ist darum wichtig für das Ökosystem.
Fatal für die Wespe ist ihr grosser Appetit auf menschliche Speisen, die sie zum ungebetenen Gast auf Terrassen macht.
Wespen lieben Fleisch und Süsses
Ob Kaffeetafel oder Grillabend: Wenn Menschen draussen Speisen verzehren, sind Wespen meist nicht weit. Tatsächlich ist die Wespe ein Raubtier, das sich in erster Linie von anderen Insekten ernährt.
Das Insektenfleisch wird während der Brutzeit auch an den Nachwuchs verfüttert. In dieser Zeit sind Wespen ganz besonders heiss auf Grillfleisch, belegte Brote und ähnliches.
Wenn der Nachwuchs erwachsen geworden ist, geht der Bedarf an Fleisch zurück. Nun gieren Wespen vor allem nach Zucker und sind darin dem Menschen nicht unähnlich.
Vor allem im Spätsommer sind die schwarz gelben Plagegeister nicht von Kuchen, Eis und anderen Leckereien fernzuhalten.
Nicht nach Wespen schlagen
Der erste Impuls beim Anblick einer Wespe ist es, sie mit Handwedeln zu verscheuchen. Damit tun Sie jedoch genau das Falsche.
Wespen sind keineswegs so stechlustig, wie der Volksmund behauptet. Sie stechen nur, wenn sie sich angegriffen fühlen. Und dies ist der Fall, wenn eine menschliche Hand nach ihnen schlägt.
Das Gleiche gilt übrigens auch für das Anpusten. Die Insekten reagieren auf das Kohlendioxid der Atemluft mit Angriffshaltung.
Als ideales Motto für den Umgang mit Wespen gilt also «Lass mich in Frieden, dann lass ich dich in Frieden.».
Ist dies unmöglich, zum Beispiel weil jemand in der Runde an einer Wespenstichallergie leidet, darf ruhig zur Fliegenklatsche gegriffen werden.
In der Schweiz unterliegt die Wespe zwar dem Wildtierschutz, darf aber erschlagen werden.
Anders sieht es in Deutschland aus: Jenseits der Grenze steht sie unter strengem Artenschutz. Eine erschlagene Wespe kann in Baden-Württemberg mit einem Bussgeld von 15´000 Euro geahndet werden.
Wespen auf sanfte Weise loswerden
Die einfachste Möglichkeit ist es, der Wespe einen eigenen Fressplatz einzurichten. Dazu wird einfach in sicherer Entfernung vom Gartentisch ein kleiner Teller mit Leckereien hingestellt.
Süsse Krümel vom Kuchen, ein Knochen vom Grillkotelett mit Fleischresten oder frisches Obst begeistern die Wespen. Sie werden sich damit beschäftigen und lassen die Menschen in Ruhe.
Auf dem kleinen Stadtbalkon oder der Terrasse ist dies nicht immer eine Option. Zum Glück reagieren Wespen ausgesprochen empfindlich auf Düfte.
Einige geruchsintensive Pflanzen wie Lavendel und Basilikum mögen sie gar nicht. Zwei oder drei Töpfe Lavendel auf dem Balkon halten Wespen fern und sorgen für etwas Mittelmeerfeeling.
Auch ätherische Öle helfen. Allen voran Pfefferminze. Einige Tropfen Minzöl in einer Duftlampe genügen meist schon.
Verlockungen vermeiden
Wespen lieben bekanntlich Süsses und süsse Düfte. Wenn Sie den Kuchen vor dem Essen auf den Balkon bringen, sind die Wespen schon vor ihren Besuchern da.
Bringen Sie den Kuchen erst hinaus, wenn alle Gäste am Tisch sitzen. Bis die Insekten den süssen Duft bemerkt haben und angeflogen kommen, haben Sie bereits in Ruhe gegessen.
Nicht nur Essensdüfte locken Wespen an. Auch süssliche Parfüms üben eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus.
Gerade im Sommer werden gerne Parfüms mit süsslichen Noten tropischer Früchte aufgetragen. Lassen Sie lieber die Finger davon. Ohne Parfümschwaden geniessen Sie auch die zarten Sommerdüfte der heimischen Gärten viel intensiver.