Wie der Blutzucker Ihr Hungergefühl beeinflusst
Der Blutzuckerspiegel beeinflusst die Gesundheit, begünstigt unter Umständen Heisshunger oder führt zu Müdigkeit. Wie lässt er sich unter Kontrolle bringen?
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Das Wichtigste in Kürze
- Der Körper braucht Glukose aus der Nahrung, um Energie zu gewinnen.
- Der Blutzuckerspiegel zeigt, wie viel Glukose sich im Blut befindet.
- Um die Gesundheit zu schützen, liegt der Blutzuckerspiegel idealerweise im Normalbereich.
Kündigt sich nach dem Mittagessen plötzlich der Appetit auf Kuchen, Schokolade oder Chips an, handelt es sich oft um Heisshunger. Trotz gesättigtem Magen überkommt Sie die Lust auf Snacks. Schuld daran ist häufig ein niedriger Blutzuckerspiegel nach kohlenhydrat- und zuckerreichem Essen.
Blutzuckerspiegel beeinflusst Appetit und Wohlbefinden
Als täglicher Energielieferant spielt Glukose eine wichtige Rolle. Den sogenannten Einfachzucker nimmt der Körper Tag für Tag über die Nahrung auf. Dieser wird sofort verwertet oder als Reserve gespeichert. Der im Blut befindliche Glukosewert wird auch als Blutzuckerspiegel bezeichnet.
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Idealerweise bleibt der Blutzuckerspiegel über den Tag ungefähr gleich, auch wenn Schwankungen dazugehören. Gerät der Wert regelmässig aus dem Gleichgewicht, sind jedoch Heisshunger und ein Gefühl von Müdigkeit oder Trägheit die Folge.
Dann ruft der Körper nach Energie in Form von schnell verfügbaren Kohlenhydraten und Fetten. Das Ergebnis: Sie essen mehr als notwendig, was Übergewicht und Diabetes begünstigt.
Aber nicht nur Diabetiker sind auf einen normalen Blutzuckerspiegel angewiesen. Auch gesunde Menschen sollten einen gleichbleibenden Zuckerwert anstreben, um auf lange Sicht Gefäss- und Organschäden vorzubeugen.
Was bedeutet ein «normaler» Blutzuckerspiegel?
Auf nüchternem Magen liegt der normale Blutzuckerspiegel bei gesunden Menschen bei etwa 60 bis 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl). Ein Nüchternwert liegt vor der ersten Mahlzeit des Tages vor, etwa am Morgen nach dem Aufstehen. Nach dem Essen steigt der Blutzuckerspiegel auf 90 bis 140 mg/dl an – auch das ist normal.
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Wenn aber der Nüchtwernwert bei über 125 mg/dl liegt, ist das ein Hinweis auf Diabetes. Auch wenn das Gerät einen Nüchternwert von über 100 mg/dl anzeigt, sollten Sie aufhorchen. Denn dann handelt es sich um die Diabetes-Vorstufe. Oft hat der Körper schon jetzt Schwierigkeiten mit der natürlichen Regulation des Blutzuckerspiegels.
Blutzuckermessungen werden entweder in einer ärztlichen Praxis oder aber selbstständig mit einem Blutzuckermessgerät durchgeführt. Grundsätzlich wird eine regelmässige Messung empfohlen, jedoch mindestens bei der medizinischen Vorsorgeuntersuchung.
Tipps für einen normalen Blutzuckerspiegel
Um die Gesundheit langfristig zu schützen, ist es wichtig, einen normalen Blutzuckerspiegel anzustreben. Folgende Tipps helfen Ihnen dabei.
Tipp 1: Komplexe Kohlenhydrate
Wenn der Blutzuckerspiegel rasch ansteigt, stürzt er auch schnell in den Keller. Das führt zu Heisshunger. Um diesen zu verhindern, setzten Sie am besten auf komplexe Kohlenhydrate, die sie mit guten Fetten und Eiweiss kombinieren. Komplexe Kohlenhydrate, etwa Vollkorn und Gemüse, lassen Ihren Glukosespiegel langsamer ansteigen.
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Tipp 2: Wenig Zucker
Ob Softdrinks oder süsse Snacks, Zucker befindet sich in vielen Lebensmitteln. Und er schickt die Blutzuckerkurve auf eine Achterbahnfahrt, sodass sie schnell steigt und sinkt. Reduzieren Sie deshalb am besten Ihren Zuckerkonsum.
Tipp 3: Bewegung
Insulin reguliert Ihren Blutzucker. Das Hormon wird auch als «Diabetes-Hormon» bezeichnet, weil die Insulinwirkung bei Erkrankten gestört ist. Regelmässige Bewegung stärkt die Insulinwirkung, sodass der Körper den Blutzucker nach dem Essen noch besser kontrolliert. Gönnen Sie sich deshalb täglich Spaziergänge oder etwas Sport.