Cannabis hat den Ruf, Stress zu reduzieren. Doch die illegale Substanz kann langfristig gesundheitliche Folgen haben.
Mann mit Joint
Cannabis ist bei vielen Menschen beliebt, doch der dauerhafte Konsum hat Folgen für die Gesundheit. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Cannabis zählt zu den beliebtesten Rauschmitteln.
  • Ein zu starker und regelmässiger Konsum hat jedoch Folgen für Körper und Psyche.
  • Bestimmte Folgeschäden, etwa COPD, sind bisher nicht heilbar.
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Cannabis ist in der Schweiz beliebt. Nach Angaben des Bundesamts für Gesundheit (BAG) handelt es sich hierzulande um die am häufigsten illegal konsumierte Substanz.

Doch die gesundheitlichen Folgen, die bei regelmässigem Konsum des Rauschmittels auftreten, werden häufig unterschätzt.

Organische Folgen: Atemwegs- und Lungenerkrankungen

Dass häufiger Cannabiskonsum Krebs verursachen kann, ist bisher nicht eindeutig belegt. Klar ist aber: Wer regelmässig Cannabis inhaliert, riskiert zunächst eine einfache Bronchitis.

Diese entwickelt sich möglicherweise zu einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) weiter. Wenn sowohl Cannabis als auch Tabak konsumiert werden, erhöht sich das COPD-Risiko.

Hustende Frau
Ein zu starker Cannabiskonsum kann vor allem in Kombination mit Tabakkonsum Atemwegs- und Lungenerkrankungen auslösen. - Depositphotos

Die sich stetig fortschreitende Erkrankung ist bisher nicht heilbar, sodass die Lunge Betroffener irreversiblen Schaden nimmt.

Psychische Folgen: Risiko für Erkrankungen erhöht

Bei einem intensiven Konsum von Cannabis leidet nicht nur die Lunge. Auch das Risiko für psychische Erkrankungen steigt, sodass affektive Störungen auftreten können.

Sowohl Depressionen als auch Angststörungen gehören dazu. Immer wieder wird ausserdem davor gewarnt, dass starker Konsum Psychosen auslöst, es also zu Wahnvorstellungen und Realitätsverlust kommt.

Aus entwicklungspsychologischer Sicht sind vor allem Jugendliche gefährdet, weil sie sich in der Phase des Ausprobierens befinden. Selbstkontrolle und -reflexion sind noch nicht gefestigt, was das Risiko einer Abhängigkeit erhöht.

Wo bekomme ich Hilfe?

Wer sich vom Cannabiskonsum abhängig fühlt oder als Angehöriger helfen möchte, hat heute verschiedene Möglichkeiten: Suchtberatungsstellen unterstützen Betroffene sowohl vor Ort als auch mit Online-Angeboten.

Cannabis, Joint
Führt Cannabis zur Abhängigkeit, haben Betroffene und Angehörige Möglichkeiten, um sich Hilfe zu holen. - Depositphotos

Weil der Konsum häufig ein Ventil für andere Probleme im Leben darstellt, empfiehlt sich in vielen Fällen auch eine Psychotherapie. Eine weitere Anlaufstelle sind Selbsthilfegruppen.

Gut zu wissen: Viele Beratungsangebote sind nicht nur für Betroffene konzipiert. Auch Angehörige, die sich in einer psychisch belastenden Situation befinden und Hilfe benötigen, werden unterstützt.

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