Wie Sie aufhören, Kritik persönlich zu nehmen
Ein blöder Kommentar, eine unangebrachte Kritik oder ein mehrdeutiger Scherz – was manche Menschen ganz einfach ignorieren, nehmen sich andere sehr zu Herzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nicht alle Menschen gehen gleich mit Kritik um.
- Fühlen Sie sich durch Kritik oft persönlich angegriffen und verletzt?
- Folgende fünf Tipps sollen helfen, Kritik nicht mehr persönlich zu nehmen.
Sollten Sie zu der Sorte Mensch gehören, an der Kritik nicht einfach gleichgültig vorbeizieht, dann machen Sie sich bewusst:
Es ist einzig und allein Ihre Entscheidung, ob Sie etwas persönlich nehmen oder nicht.
Wenn Sie lernen wollen, nicht mehr alles so nah an sich ranzulassen, dann sollten Sie zunächst verstehen, warum Sie das bis anhin immer taten.
Viele Menschen können gut mit Kritik umgehen. Sie nehmen Kritik zwar an, lassen sich davon aber nicht runterziehen und sie fühlen sich nicht persönlich angegriffen.
Die, die sich immer alles zu Herzen nehmen, sind in der Regel mit einem schwachen Selbstbewusstsein ausgestattet und lassen sich daher durch Aussagen anderer schnell verunsichern.
Sie haben ein negatives Selbstbild und zweifeln an sich selbst. Sie sehnen sich nach Anerkennung und fragen sich zudem ständig, was andere über sie denken.
Oft liegen solche Ängste in der Vergangenheit begraben und beeinflussen uns in vielen alltäglichen Dingen. Hier lohnt es sich, mal genauer hinzuschauen und die Gründe zu hinterfragen.
Es hat nichts mit Ihnen zu tun
Sobald Sie etwas persönlich nehmen, geben Sie anderen Menschen die Macht über Sie. Sie lassen es sozusagen zu, dass diese Personen über Ihre Gedanken und Gefühle bestimmen.
Wichtig zu wissen ist aber: In Wirklichkeit hat das, was andere über Sie sagen, gar nichts mit Ihnen oder Ihrer Persönlichkeit zu tun. Denn: Jeder Mensch lebt in seiner ganz eigenen Realität, in der es unterschiedliche Ansichten, Überzeugungen und Glaubensmuster gibt. Jede Person hat seine eigene Meinung darüber, wie die Welt zu funktionieren hat oder was gut und was schlecht ist.
Wenn Sie also für etwas kritisiert werden, dann deshalb, weil Ihre Weltansicht nicht mit der Weltansicht deren Person übereinstimmt, die Sie kritisiert. Die Entscheidung, ob Sie sich deren Weltansicht anpassen wollen oder nicht – also ob Sie die Kritik ins Leere laufen lassen – liegt immer in Ihrer Hand.
So werden Sie Kritikresistenter
Befolgen Sie diese fünf Tipps, dann werden Sie in Zukunft weniger stark auf Kritik reagieren:
Stärken Sie Ihr Selbstvertrauen
Sie dürfen Fehler machen und Schwächen haben. Das ist völlig in Ordnung und ändert nichts daran, dass Sie ein wertvoller Mensch sind. Lernen Sie sich selbst zu lieben und zu akzeptieren, so wie Sie sind.
Sprechen Sie Probleme offen an
Wenn Sie sich durch Kritik verletzt fühlen, dann sprechen Sie das offen an. Wichtig dabei ist, Ihr Gegenüber nicht als Person anzugreifen, sondern die eigenen Gefühle zu formulieren.
Lassen Sie es abprallen
Wenn Sie sich mal wieder persönlich angegriffen fühlen, dann fragen Sie sich: Kann ich an der Situation etwas ändern? Wahrscheinlich wird die Antwort Nein sein. Wenn dem so ist, dann verschwenden Sie keine Energie, sich in diese Situation reinzusteigern, sondern lassen Sie sie einfach an Ihnen abprallen.
Mit einer neutralen Person sprechen
Wenn Sie sich unsicher darüber sind, ob Sie überempfindlich reagiert haben, dann sprechen Sie mit einer aussenstehenden Person über die Situation. Sie kann das Ganze aus einer neutralen Perspektive betrachten und beurteilen.
Üben Sie sich in Gelassenheit
Wer gelassen durchs Leben geht, lässt nicht alles an sich heran. Gelassenheit bedeutet ein entspanntes Nervensystem, einen entspannten Körper, einen entspannten Geist. Gelassenheit kann trainiert werden, zum Beispiel mit Yoga, Meditation oder anderen Entspannungstechniken.
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Artikel verfasst von Marina Persano
Die 30-jährige Journalistin und Bloggerin schreibt für Nau.ch und auf ihrem Instagram-Account @marina.persano über Angststörungen, Persönlichkeitsentwicklung und ihre Wege zu einem glücklichen und erfolgreichen Leben.