13 goldene Regeln für das Anrichten (1)
Nach stundenlangem Schnippeln und Brutzeln ist das Essen endlich fertig. Mit diesen Tricks schmeckt es nicht nur, sondern sieht auch fantastisch aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Schmackhaftes Essen wird noch feiner, wenn es schön angerichtet ist.
- Ein paar einfache Tipps helfen.
- Zum Beispiel: frische Zutaten, komplementäre Farben und unterschiedliche Texturen wählen.
Es duftet herrlich aus der Küche, das Essen kann serviert werden. Also kurzerhand Fleisch und Beilagen auf den Teller bringen, noch schnell ein Petersilienblatt abzupfen und in die Mitte legen. Aber so richtig schön sieht das Gericht nicht aus.
Klar, schmecken wird es trotzdem. Aber die Mühe, die man sich beim Kochen gemacht hat, kann man auf dem Teller nicht sehen.
In Sternerestaurants oder auf Social-Media-Kanälen wie Instagram sieht das Essen dagegen immer besonders appetitlich aus.
Mit den folgenden goldenen Regeln schafft man das auch zu Hause. Besondere Küchenutensilien sind dabei nicht zwingend nötig.
Regel 1: Die richtigen Zutaten aussuchen
Ronja Pfuhl, Autorin von «#Foodporn Basics», empfiehlt, schon beim Einkaufen auf frische Lebensmittel zu achten.
Welke Salatblätter oder verschrumpelte Heidelbeeren liessen sich nicht mehr schön in Szene setzen. Ausserdem sollten die unterschiedlichen Lebensmittel farblich gut zusammenpassen.
«In Kontrasten denken», rät Anke Noack, Autorin von «Der perfekte Teller». «Komplementärfarben wie zum Beispiel rot und grün harmonieren gut zusammen», sagt Pfuhl.
Regel 2: Unterschiedliche Texturen wählen
Knackig und crèmig: «Ein Gericht sollte verschiedene Texturen miteinander kombinieren. Wenn man zum Beispiel in eine crèmige Broccolisuppe ein paar bissfest gegarte Broccoliröschen streut, wird diese noch interessanter», sagt Noack.
Um Abwechslung auf den Teller zu bringen, würden sich Croûtons Kerne, Samen, Nüsse, Gemüsechips sowie im Ofen getrocknete Brotscheiben eignen. Ausserdem kann man Gemüse variieren.
«Karotten kann man zum Beispiel als Gelée, als Flan, als Hummus oder als Rösti machen», sagt Noack. «Je mehr Abwechslung es gibt, desto mehr ist das Auge verliebt in den Teller».
Regel 3: Gemüse und Pasta al dente kochen
Zu lange gekochtes Essen lässt sich nicht mehr schön anrichten.
«Vor allem Gemüse sollte nicht durchgekocht werden, das sieht schnell matschig aus. Man kennt das von Brokkoli», sagt Pfuhl.
Regel 4: Fleisch mit Öl bepinseln
«Fleisch bekommt einen schönen Glanz, wenn man es mit Öl bepinselt», sagt Pfuhl.
Auch Tim Raue, Unternehmer und Sternekoch, ist ein Fan von Öl. «Dafür nimmt man ein gutes, geschmacksneutrales Raps- oder Sonnenblumenöl». Auch Fisch könne damit verschönert werden.
Regel 5: Beilagen in Form bringen
Um Beilagen wie Reis anzurichten, findet Tim Raue Servierringe sinnvoll: «Klare Formen sind schöner anzusehen.» Einen Servierring verwenden Noack und Pfuhl dagegen selten.
«Der Trend geht hin zum unaufgeräumten Teller. Es sind zwar alle Komponenten erkennbar, aber nicht mit einem Servierring in Form gebracht» sagt Pfuhl.
Spaghetti drehe sie gerne mit der Gabel zu einem Nest.
Gemüse komme am besten zur Geltung, wenn es so belassen wird, wie es ist. «Bei den Karottenen kann man Bundmöhrchen nehmen und halbieren», sagt Raue. Dabei dürfe das Grün ruhig dranbleiben.
Noack baut gerne «in die Höhe». Auf Püree, Linsen oder Reis könne man Fleisch oder Fisch geben.
Raue hält von dieser Art des Anrichtens dagegen wenig: «Das ist sehr burschikos. Es ist definierter, wenn man es nebeneinander anrichtet.»