Chia, Açai und Co.: Superfoods machen noch kein Superlebensmittel
Das Wichtigste in Kürze
- Sogenannte Superfoods wie Chia oder Matcha sind im Trend.
- Damit werden gerne Produkte beworben, um sie gesünder erscheinen zu lassen.
- Ein Superfood allein macht ein Lebensmittel aber noch nicht gesünder.
Enthaltene «Superfoods» wie Chia-Samen, Açai-Beere oder Matcha machen Lebensmittel nicht automatisch zu supergesunden Produkten.
Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) hin. Ein hoch verarbeitetes Lebensmittel, das Superfoods enthält, sei deshalb noch kein ernährungsphysiologisch günstigeres, erklärt DGEM-Präsidentin Anja Bosy-Westphal.
Ein Beispiel ist Toast mit Chia-Samen: «Weissmehl-Toast bleibt Weissmehl-Toast, ob mit oder ohne Chia», so die Ernährungsmedizinerin.
«Superfood-Müsli-Riegel» mit Açai oder Quinoa wiederum enthielten oft ebenso viel Zucker wie herkömmliche Riegel.
Gesamte Zutatenliste beachten
Man sollte sich nicht von einer einzelnen vermeintlich tollen Zutat blenden lassen. «Dass sie Superfoods enthalten, darf aus gesundheitlicher Sicht also kein Alibi für den Genuss hochverarbeiteter Lebensmittel sein», so die Professorin, die die Abteilung Humanernährung an der Uni Kiel leitet.
Zwar liefern die Superfoods isoliert betrachtet tatsächlich eine Menge Vitamine, Mineralstoffe oder sekundärer Pflanzenstoffe. Um zu beurteilen, wie gesund ein Lebensmittel wirklich ist, zählt allerdings die gesamte Zutatenliste.