Filterkaffee neu entdeckt: 5 Tipps für die Zubereitung
Sie wollen das gute Porzellanstück endlich auch mal nutzen, in dem Oma früher Kaffee gemacht hat? Ein guter Moment: Filterkaffee ist wieder gross im Kommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Filterkaffee kommt als Trendgetränk unter den Kaffeespezialitäten zurück.
- Sie brauchen: ein Filtergerät, Filterpapier, Kaffeepulver, heisses Wasser und Zeit.
- Belohnt werden Sie mit gutem Aroma und der Zufriedenheit, etwas selbst gemacht zu haben.
Neulich in den Bergen. Der Wanderkollege, mit dem man eigentlich nichts teilt ausser dieser Strecke, erklärt: am meisten genossen während der Pandemie, habe er das Kaffee-Testen. «Kaffee-Testen?!»
Ganz genau. Das Internet macht's möglich, er lasse sich Kaffee von überall schicken, und die verschiedenen Zubereitungsarten auch. Sein neuster Favorit: Filterkaffee – weil so herrlich anspruchsvoll. «FILTERKAFFEE?!»
Und ob. Aber nicht einfach durch den Filter geschickt. Sondern gemessen in Menge, Zeit und Temperatur.
Das In-Getränk ist Grund für Nau.ch, fünf Tipps für Sie bereitzuhalten: So gelingt Ihnen der Filterkaffe auch zu Hause!
1. Der Fund vom Flohmarkt oder Omas Erbstück
Als Erstes brauchen Sie einen guten Filter. Das kann der Fund vom Flohmarkt sein oder Omas Erbstück: die besten Stücke kommen in Keramik oder Porzellan.
Beim Filterpapier brauchen Sie heute nicht mehr das Blatt aus dem Schulheft zu reissen wie eins Melitta, sondern Sie haben eine grosse Auswahl, durch die Sie sich nach Wunsch durchprobieren können. Manche kommen gar im «Einsteiger»-Set.
2. Das Kaffeepulver: Auf den Mahlgrad kommt es an
Damit das Getränk Kaffee entstehen kann, muss Wasser durch Kaffeepulver fliessen. Kaffee sollte also so gemahlen sein, dass das Wasser auch fliessen kann. «Mittel-fein» empfiehlt sich, und auch möglichst gleichmässig.
Ob Sie auf dem Flohmarkt (oder von Oma) noch eine alte Handmühle gerettet haben oder auf ein neues Elektroprodukt setzen, ist sekundär.
3. Messen, messen oder pi mal Daumen
Auf das Verhältnis kommt es an: der Menge des gemahlenen Kaffees zur Menge des Wassers zur Temperatur. Professionelle Kaffee-Baristas wiegen Bohnen einzeln aus und messen Wasser in Temperatur und Millimetern ab, das können Sie machen, müssen SIe aber nicht.
Bringen Sie Wasser zum Kochen und lassen es kurz abkühlen: die Idealtemperatur zum Filtern liegt zwischen 90 und 96 Grad Celsius.
(Schon gemerkt? Anders als wir oft sagen, wird der Kaffee selber nicht «gekocht», sondern schlicht aufgebrüht.)
Nehmen Sie ein bis zwei Teelöffel Kaffee pro zubereitete Tasse – und merken sich das, denn beim Kaffee-Probieren werden Sie sehen, ob Sie noch in diese oder jene Richtung nivellieren wollen.
4. Auf den Filter, fertig, los!
Kenner feuchten den Filter kurz mit heissem Wasser an. Es wird quasi aus dem Schachtelschlaf «aufgeweckt» und auf seine Filterarbeit vorbereitet. Anschliessend geben Sie den gemahlenen Kaffee hinein und giessen langsam das heisse Wasser auf und durch.
Haben Sie die Tasse vorher angewärmt (praktisch: Sie hatten ja für den Kaffee schon Wasser aufgekocht), fühlt der Kaffee sich besonders wohl und hält sein Aroma länger für Sie warm.
5. Und wenn kein Filter zur Hand ist?
Filterkaffee ist vor allem eins: Pulverkaffee und heisses Wasser. Falls Ihnen mal die Filter ausgegangen sind oder Sie unterwegs Kaffee machen wollen, aber nichts ausser einem Topf und Pulver haben, dann:
Kochen Sie Wasser auf im Topf. Lassen Sie es kurz abkühlen und geben dann die gewünschte Menge Kaffee pro Tasse hinein. Und jetzt denken Sie an Tee: Ziehen lassen, abgiessen, fertig und geniessen.