Mythos Gluten-Unverträglichkeit
Viele Menschen meinen, kein Gluten zu vertragen. Doch wer nicht wirklich an einer Unverträglichkeit leidet, für den ist eine glutenfreie Ernährung nutzlos.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele denken, sie leiden an einer Gluten-Unverträglichkeit.
- Forscher haben die Symptome der vermeintlichen Gluten-Unverträglichkeit geprüft.
- Die Wissenschaftler aus Norwegen sind zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen.
Immer mehr Menschen ernähren sich glutenfrei. Ursache ist der Glaube, an einer Glutensensitivität zu leiden, durch die es zu Blähungen, Durchfall und anderen gesundheitlichen Beschwerden komme.
Norwegische Wissenschaftlicher haben sich die Herkunft dieser Symptome nun in einer Studie vorgenommen. Getestet wurden 20 Probanden, die sich über den Forschungszeitraum teilweise glutenfrei und teilweise glutenhaltig ernähren mussten. Das Ergebnis: Nur wenigen Menschen sind wirklich von einer Gluten-Unverträglichkeit betroffen.
Auch am Box Hill Hospital im australischen Bundesstaat Victoria wurde die Wirkung einer glutenfreien Ernährung untersucht. 34 Personen sollten sich über sechs Wochen entweder glutenhaltig oder glutenfrei ernähren. Jene Probanden, die sich glutenfrei ernährten, hatten am Ende des Studienzeitraums ein besseres Körpergefühl.
Glutensensitivität ist real
Klar ist, dass Glutensensitivität bei einigen Menschen auftritt. Glutenfreie Produkte sind allerdings nicht automatisch gesünder. Forscher schlussfolgern, dass für gesunde Menschen die Ernährung ohne Gluten komplett nutzlos ist. Mehr noch: Fehlendes Gluten muss in vielen Produkten durch andere Stoffe wie Zucker oder Fett ersetzt werden, zum Beispiel in Brot und Kuchen, die ohne Gluten als Klebemittel schlicht zerfallen würden.
Einig sind sich die Forscher in einem: Wer eine Gluten-Unverträglichkeit bei sich vermutet, sollte einen Arzt konsultieren. Anschliessend kann als begleitende Massnahme zur medizinischen Behandlung eine glutenfreie Ernährung probiert werden.
