Warm, bunt und vielfältig: Rezepte für Wintereintöpfe
Winterzeit ist Eintopfzeit. Wenn es draussen kalt ist, wärmt ein Eintopf Bauch und Gemüt. Ein toller Resteverwerter – und immer wieder spannend!
Das Wichtigste in Kürze
- Der Eintopf sagt, was er ist: ein praktisches, höchst feines Ein-Topf-Gericht.
- Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
- Wurzelgemüse, Hülsenfrüchte, Fleisch oder schlicht Bouillon sind vielfach kombinierbar.
- Gewürzt und experimentiert wird nach Lust, Laune und Geschmacksvorlieben.
Warum Ein-Topf-Gerichte das Zeug zum Lieblingsessen haben? Sie machen nicht nur ganze Familien satt und fühlen sich nach einer Umarmung von innen an, sondern sind auch «zahm» in der Zubereitung.
Sind die Zutaten erstmal geschnippelt, verlangen sie keine weitere Zuwendung – Deckel zu, und die Suppe köchelt unaufwendig auf kleiner Flamme.
Der Aufwand lässt sich auch beim Abwasch geringhalten, denn es wollen nicht zig Töpfe und Pfannen gespült werden.
Ob mit oder ohne Fleisch, das immer zuerst mit Zwiebeln angebraten wird: Es brodeln meist gemeinschaftlich Wurzelgemüse wie Randen, Pastinake, Topinambur, Schwarzwurzel oder diverse Kohlarten zusammen in einer Gemüse- oder Fleischbouillon.
Sollen Eintöpfe aus Linsen, Bohnen und Erbsen zubereitet werden, ist etwas Vorplanung nötig, denn die Hülsenfrüchte werden am besten vorher über Nacht eingeweicht.
Duftiger Gruss aus der Levante-Küche
Dabei bringen die Küchen der Welt neue Ideen in den Topf. Die Berliner Bloggerin Peggy Schatz kocht etwa einen Wirsingeintopf mit Datteln, gewürzt mit Harissapulver.
Oder sie gönnt sich einen duftigen Gruss aus der Levante-Küche, indem sie Rosenwasser zum Einweichen verwendet. Zum Beispiel für weisse Bohnen, die sie zusammen mit Rosenkohl und Kartoffeln kocht.
Dafür werden 500 bis 600 Gramm weisse Bohnen über Nacht in Wasser eingeweicht, das mit zwei Esslöffeln getrockneter Rosenblüten aromatisiert wird.
Auf ihrem Blog «zunehmend wild» beschreibt Schatz, wie sie Rezepte kreativ erweitert und ihr Faible für «Essbares aus Wildkräutern, Wildgemüsen, Wildfrüchten und wilden Baumteilen» auslebt.
Süsskartoffelspäne geben das gewisse Etwas
Peggy Schatz mag das Zusammenspiel von herben und fruchtigen Aromen, etwa beim veganen «Steckrübe Sweet'n spicy»-Topf:
«Die Steckrübe gewinnt im Backofen ein aufkonzentriertes, leicht herbes Aroma. Das harmoniert mit dem Süsse-Säurespiel der Ananas. Erbsen bringen weitere Süsse und eine zweite Farbe ins Spiel», sagt Peggy Schatz.
Für einen schnellen Frucht-Kick in dicken Wintereintöpfen sorgt auch Essig. Balsamico rundet die Linsensuppe ab, Holunderessig passt prima zur Süsskartoffelsuppe.
Eine weitere Anregung: Für einen Eintopf aus Süsskartoffeln und Rettich frittiert sie Süsskartoffelraspel.
Dafür behält sie ein Stück Süsskartoffel übrig, raspelt es und tupft es mit Küchenpapier trocken. Dann erhitzt sie in einem kleinen Topf Speiseöl, gibt die Süsskartoffelraspel vorsichtig hinein und bräunt sie leicht.
Mit einem Schaumlöffel werden die Süsskartoffelraspel herausgefischt und zum Abtropfen auf ein Stück Küchenpapier gelegt.
Aroma dank Kreuzkümmel und Kurkuma
Die zitronige Linsensuppe auf dem Vollwert-Blog von Melanie und Sönke Brummerloh ist besonders beliebt bei Eltern von kleineren Kindern, die wenig Zeit haben, vorab viel zu schnippeln. Denn sie steht in weniger als 20 Minuten auf dem Tisch.
«Die Suppe kommt ohne Ingwer oder Knoblauch aus, es muss lediglich Lauch geschnitten werden», sagt Melanie.
«Kurkuma und Kreuzkümmel sorgen für ein schönes Aroma, zudem der frisch gepresste Zitronensaft», ergänzt Sönke. Gebratener Grünkohl, Mangold oder Pak Choi setzen grüne Akzente.
«Sucuk» – kräftig gewürzte Rohwurst aus Bulgarien
Antoniya Hasenöhrl verrät unter blog-bulgarien.de, wie sie das Grundrezept einer bulgarischen Bohnensuppe aufpeppt: Dazu verwendet sie 250 Gramm Kidney- oder Canellini-Bohnen, die sie vorab über Nacht einweicht.
«Man kann natürlich auch Dosenbohnen verwenden, die haben dann aber weniger Nährstoffe», sagt sie.
Die Bohnen werden mit Bohnenkraut, zwei Tomaten, je einer Zwiebel und Karotte sowie drei Scheiben Kasseler gekocht. Klein geschnittene Zwiebeln, in Öl angebraten, kommen als Topping dazu.
Alternativ zum Kassler kann auch eine kräftig gewürzte Rohwurst verwendet werden. «Sucuk» aus Bulgarien ist je nach Region aus Rind- oder Kalbfleisch und Lammfleisch.
Und man kann die Suppe nach Laune abwandeln: Dill kann als Ersatzspieler fürs Bohnenkraut in den Topf. Sauerrahm sorgt für Sämigkeit, mit Limetten verrührt für einen spritzigen Touch.