Angststörung entwirren: Symptome erkennen und bewältigen

Laura Martin
Laura Martin

Bern,

Angst macht durchaus Sinn – aber nur bis zu einem gewissen Grad. Wenn sich daraus eine ernsthafte psychische Störung entwickelt, gilt es zu handeln.

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Eine bekannte und auch weit verbreitete Angststörung ist die Flugangst. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Angststörungen sind generell von übermässiger Angst und Sorgen gekennzeichnet.
  • Diese Störungen können verschiedene Formen annehmen.
  • Dazu zählen Panikstörungen, soziale oder generalisierte Angststörungen.

Angst zu haben, ist (über)lebenswichtig. Angst schützt uns vor Gefahren. Denn es ist nun mal nicht die beste Idee, furchtlos in der Nacht durch den dunklen Park zu spazieren. Oder sich von der Klippe ins Meer zu stürzen – erst recht nicht, wenn man nicht schwimmen kann.

Wird uns bange, bekommt unser Körper das entsprechend über die Amygdala in unserem Gehirn signalisiert. Sie sondert daraufhin unter anderem das Hormon Noradrenalin ab, wodurch unser Überlebensmodus aktiviert wird.

Durch schnellere Atmung oder rasantes Herzklopfen etwa macht sich der Körper bereit zum Kampf – oder zur Flucht. Unsere Vorfahren hätten sich anders gar nicht behaupten können.

Doch es gibt auch Fälle, in denen der «Angstdetektor» schlicht zu oft anschlägt. Und wiederholt in Situationen, wo keine Gefahr besteht. Das kann ganz schön anstrengend sein. Menschen mit Angststörungen erleben solche Überreaktionen immer wieder.

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Panikattacken zählen ebenfalls zu den Angststörungen. - Depositphotos

«Ihre Angst übersteigt die objektiv von einer Situation ausgehende Gefahr», heisst es auf «usz.ch», der Website des Universitätsspitals Zürich. «Betroffene können oft ihre Gefühle in dieser Situation überhaupt nicht mehr kontrollieren. Dann sprechen Fachleute von einer Angststörung.»

Ursachen, Auslöser und Symptome

Angststörungen sind komplex und umfassen genetische, neurobiologische und Umweltfaktoren. Auslöser können traumatische Erfahrungen, genetische Veranlagungen oder chronischer Stress sein.

Gemeinhin unterscheidet man grob drei Störungen: Phobien, Panik- und generalisierte Angststörungen. Eine Schlangenphobie ist also genauso eine Angststörung wie die Angst vor Erkrankungen.

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Betroffene isolieren sich häufig. - Depositphotos

Doch woher weiss ich, dass ich oder eine andere Person möglicherweise an einer Angststörung leidet? Physische Symptome, die oft darauf hindeutet, sind Herzklopfen, Schweissausbrüche, Zittern und Atemnot. Emotional kann sich das Leiden in übermässigen Sorgen, Panikattacken und einem ständigen Gefühl von Unruhe äussern. Sozial ziehen sich Betroffene oft zurück, sie isolieren sich und haben Schwierigkeiten bei alltäglichen Aktivitäten.

Therapeutische Ansätze

Wichtig ist, frühzeitig zu intervenieren, um den Verlauf einer Angststörung zu beeinflussen. Je früher eine Diagnose gestellt wird, desto besser können Therapien ansetzen und das Risiko von Komplikationen reduziert werden.

Die Behandlung von Angststörungen erfordert oft eine multidisziplinäre Herangehensweise. Psychotherapie, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie, hat sich in dem Zusammenhang als wirksam erwiesen. Manchmal ist es auch notwendig, Medikamente – darunter Antidepressiva -, zu verschreiben.

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Bei einer ausgeprägten Angststörung ist eine Therapie angebracht. - Depositphotos

Das ist von Therapie zu Therapie unterschiedlich. Und eine individuell angepasste Therapie ist entscheidend, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Es gibt auch verschiedene Selbsthilfestrategien, die Menschen mit Angststörungen unterstützen können. Regelmässige körperliche Aktivität oder Entspannungstechniken wie Meditation sowie eine ausgewogene Ernährung können die Symptome lindern. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppen kann Halt geben und eine Hilfe sein.

Soziale Unterstützung

Eine bedeutsame Rolle spielt ausserdem die Unterstützung des familiären und sozialen Umfelds. Auch wenn es auf Dauer vielleicht manchmal schwerfällt: Verständnis zu zeigen, ist ungeheuer wichtig.

Daher machen für Angehörige durchaus entsprechende Schulungen Sinn. Hier lernen sie, Betroffene besser zu verstehen und zu unterstützen – ohne zu überfordern.

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Kommentare

User #3010 (nicht angemeldet)

Wichtig wäre dass die Krankenkassen dies endlich anerkennen und vollumfänglich bezahlen. Meine Therapie hat mich verschulden lassen! Ebenso muss ich sagen dass die meisten Arbeitgeber selten Verständnis haben, und mit summierenden Krankheitstagen zunehmend Druck aufbauen.

User #3073 (nicht angemeldet)

Lt. meinem Horoskop stehen die Sterne gut, dass ich in diesem Jahr keine Panikattacke wegen meiner Eisbaerophobie erleiden werde. Uff, bin ich erleichtert!!

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