Digitales Schulmagazin: Als das Telefonieren mobil wurde
Im Rahmen eines Pilot-Projekts zwischen der Schule Rheinwald und Nau.ch führt eine Schülerin diverse Gespräche über das Telefonieren mit dem Natel im Rheinwald.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer hatte das erste Natel im Rheinwald?
- Was konnte das Natel A im Vergleich zu heutigen Handys?
Er war der Erste oder der Zweite im Rheinwald, der sich in den 80er-Jahren den circa 13’000 Franken teuren Natel A Koffer für geschäftliche Zwecke anschaffte.
Das Natel A war das erste nationale Autotelefon. Das Swisscomnetz für Natel A-Benutzer wurde zuerst entlang der Hauptverkehrsachsen eingerichtet.
Antennen nötig für die Verwendung von Natel A
«Früher musste man noch die Antennen für die Natel A bauen. So, wie heute die 5G Antennen errichtet werden. Das passierte am Anfang vor allem auf der Hauptachse des Verkehrs.« Deswegen konnte man z. B. im Schams oder im Avers noch kein Natel A haben», erklärt Joachim Catrina.
Früher sah das Handy ganz anders aus. Es war ein Aluminiumkoffer. Dieser war circa 50 cm lang, 30 cm breit und 15 kg schwer.
Nur kurzes Telefonieren möglich
Leider konnte man früher mit den ersten Mobiltelefonen nur drei Minuten lang telefonieren. Also musste man «schnelle Gespräche» führen.
Wenn man z. B. auf einer Baustelle war und Sachen brauchte, musste man zuerst überlegen, was man am nächsten Tag machen wollte.
Joachim Catrina erklärt, wieso er sein Natel A gekauft hat: «Es vereinfachte meinen Berufsalltag sehr stark. Wenn ich auf einer Baustelle war, hätte ich ohne Natel keinen Kontakt mit meinen Kunden gehabt. Telefonieren hätte ich sonst nur in einer Telefonkabine, in einem Restaurant oder im Baubüro können. Eigentlich war man ohne Natel gar nicht erreichbar.»
Viele Unternehmer hatten zu der Zeit auch ein Funknetz nur für sich aufgebaut. Damit konnten sie nur unter sich sprechen.
Die Leute im Rheinwald waren in einer privilegierten Lage. Sie waren die Ersten, die mit Autotelefonen oder Funkverbindungen ausgestattet wurden.
Aufkommen des Natels
Kurz nach dem Aufkommen des Natels hatte es schon circa 5'000 dieser Geräte in der Schweiz. Mit so einem Natel A konnte man in der ganzen Schweiz telefonieren. Die Entwicklung raste sehr schnell voran. Schon bald kamen die Nachfolger Natel B und Natel C neu heraus.
Auf dem Natel A konnte man nur neun Nummern speichern, mehr konnte man nicht speichern. Heute ist dies kaum mehr vorstellbar. Jeder Mensch braucht sicher mehr als neun gespeicherte Nummern.
Joachim Catrina erzählt weiter: «Wenn man im Auto telefonieren wollte, musste man eine Antenne am Autodach befestigen, sonst hatte man keinen Empfang.»
Wenn man so einen grossen Telefonkoffer hatte, brauchte man natürlich auch eine dauerhafte Batterie. Mit einer vollgeladenen Batterie konnte man sein Natel A circa einen ganzen Tag betreiben.
Das erste Funktelefon von Hans Flütsch
Hans Flütsch (85 Jahre alt, Flütsch Holzbau AG, Splügen) kaufte in den 70er-Jahren verbotenerweise ein Funktelefon. Dieses Funktelefon konnte er bei jemanden kaufen, von dem er nicht wusste, wie dieser zu den verbotenen Funktelefonen gekommen war.
Das Telefon von Hans Flütsch sah wie eine Mischung zwischen einem Funkgerät und einem normalen Haustelefon aus. Man konnte es überall mitnehmen. Es war kein Handy und kein Natel. Es hatte ganz normale Tasten.
Beim Telefonieren musste man die Antenne rausziehen und die Frequenz einstellen.
Hans Flütsch fand sein Funktelefon sehr nützlich. Dadurch stand er nicht mehr unter Druck, wenn er etwas vergessen hatte. Er konnte seinen Kunden telefonieren und Material bestellen.
Wenn Hans Flütsch Touren machte, z. B. aufs «Rhiwaldhora» nahm er sein Telefon immer mit.
«Hast du heute am Radio gesprochen?» Diese Frage bekam Hans Flütsch nach einem Telefonanruf gestellt. Irgendwie war ihm diese Technik plötzlich ungeheuer. Er wollte nicht, dass andere seine Gespräche mithörten.
Fortan benutzte er sein Funktelefon nicht mehr häufig. Mit der Technik des Faxgerätes konnte er in Zukunft Bestellungen und Offerten einholen.
Kurzes Gespräch mit dem Verkäufer Marco aus dem Sunrise Geschäft
Bei ihm im Geschäft sind die besten und teuersten Handys, das Samsung S 23 ultra für Fr. 999 oder das iPhone 14 Pro Max für knapp Fr. 1300 erhältlich.
Die Handys sind billiger geworden als früher.
In den letzten zwei Jahren sind die Handys vor allem immer grösser geworden und leistungsstärker. Die Kamera wird besser. Wenn man die Fotos vergrössert, bleibt das Bild scharf.
Das beste Alter für die Anschaffung eines Handys ist unterschiedlich. Bei Marco im Geschäft kommen meistens Kinder zwischen 9 und 13 Jahren, die ihr erstes Handy bekommen, erzählt Marco.