Digitales Schulmagazin: Detektivgeschichte über verschwundene Frau

Reto Schaub
Reto Schaub

Thusis,

Im Rahmen eines Pilot-Projekts zwischen Nau.ch und der Schule Rheinwald hat eine Schülerin eine packende Detektivgeschichte verfasst.

Spannende Detektivgeschichte mit junger Frau.
Eingeschlossen und verzweifelt. - Faye Lorez

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehr als ein spannendes Lesevergnügen für aufgeweckte junge und junggebliebene Menschen.
  • Zum Lesen und Vorlesen für alle, die Krimis mögen und gerne Sherlock Holmes spielen.
  • Von jugendlichen Spürnasen aus der Deutschschweiz selbst geschrieben.
  • Mit bezaubernden, eigenen Illustrationen versehen.
  • Korrigiert und sanft bearbeitet von Lehrpersonen.

Kürzlich wurde bei der Familie Jackson in einem noblen Quartier eingebrochen.

Mia, die zwanzigjährige Tochter des Hauses, lag gerade gemütlich auf dem Sofa und las in einem ihrer Lieblings-Krimis.

Unbemerkt schlich leise eine unbekannte Person in die Stube herein. Diese betäubte die nichts ahnende, überraschte Mia mit einem mit Äther beträufelten Lappen.

Danach packte der dreiste Verbrecher mit festen Händen die junge Frau. Blitzartig rannte er mit ihr unter dem Arm zur Haustüre hinaus.

Draussen warf er sie unbarmherzig in den Kofferraum seines vor dem Haus parkierten schnittigen schwarzen Sportwagens und brauste davon.

Eingeschlossen und verzweifelt

Kurze Zeit darauf wachte Mia in einem feuchten, stinkigen Keller eines halb zerfallenen Hauses auf. Im Halbdunkeln konnte sie unscharf einen Mann erkennen, der neben ihr stand. Er hatte einen Strumpf über sein Gesicht gezogen.

Mia brüllte aus Leibeskräften: «Hilfe, Hilfe!»

Der Entführer schrie sie an: «Hör auf zu jammern, sonst sperre ich dich in den Hundekäfig!» – «Okay, aber, w-w-was w-w-willst du von mir?», stotterte Mia. «Einen neuen Teddybären», antwortete der Halunke.

Jetzt war für Mia alles klar. Sie fragte: «Was, bist du das?» – «Ja, das bin ich», entgegnete der junge Mann. Mia sprach darauf: «Das ist doch so lange her, dass ich deinen Teddybären ins Feuer geworfen habe...»

Kundschafter eingeschaltet

Inzwischen waren zwei Tage vergangen. Mias Eltern riefen Simon Rampoldo, den Chef der Antiverbrecher-Liga an. Sie erteilten ihm den Auftrag, unverzüglich den Super-Schurken zu fassen.

Sofort ermittelte Simon in alle Richtungen.

Derweilen, bei Mia: Jäck verfrachtete die wimmernde junge Frau erneut in sein Auto.

Simon verliess gerade sein Haus. Da musste er untätig mit ansehen, wie Mia ihm aus einem mit hoher Geschwindigkeit vorbeirasenden Auto verzweifelt zuwinkte. Schnell stieg er in sein Dienstfahrzeug, einen Volvo XC90 ein. Mit Vollgas brauste er Jack hinterher.

Gemeinsamer Besuch im Spielzeugladen

Der Detektiv konnte nur schwach erkennen, wie der Entführer mit Mia aus dem geparkten Fahrzeug ausstieg. Kurz darauf verschwand er mit ihr in einem altbekannten Spielzeuggeschäft. Simon fragte sich, was Jack mit Mia in dem Laden überhaupt wollte.

Kaum im Laden angekommen, befahl Jack Mia: «Kauf mir diesen Bären. Dann lasse ich dich wieder frei!» – «Okay», erwiderte Mia. Sie kaufte Jack den Teddy und zahlte mit ihrer Kreditkarte.

Als sie eben im Begriffe waren, den Laden zu verlassen, stand zu ihrer grossen Erleichterung Rampoldo vor der Ausgangstür. Er versperrte Jack einfach den Ausgang, so dass eine Flucht unmöglich war. Simon nahm den ahnungslosen Verbrecher unsanft in Empfang.

Jack wurde für ein ganzes Jahr ins Gefängnis gesteckt.

Doch vorher hatte ihn Super-Detektiv Rampoldo noch gefragt: «Wieso hast du Mia eigentlich entführt?» Dieser antwortete ihm böse: «Weil sie im Alter von drei Jahren meinen Lieblings-Teddybären ins Feuer geworfen hatte.»

Autorin: Faye Lorez, 4. Klasse, aus Hinterrhein

Schüler*innen schreiben Krimis für Schüler*innen

In verschiedenen Projekten schrieben wir Wettbewerbe aus in der schweizerischen pädagogischen Zeitschrift «SCHULE konkret». Dazu auf der Website des Verlags der Zürcher Kantonalen Mittelstufenkonferenz ZKM. Und zum Buch «KRIMINIS 1»: Wir suchten spannende Krimis von Schüler*innen für Schüler*innen.

Erstaunlich viele Lehrerinnen und Lehrer reichten daraufhin die Manuskripte ihrer schreibfreudigen Klassen ein. Daraus entstanden jeweils spannende Büchlein, wie «Kriminolini» und «Kriminolini 2».

Kriminolini 1. Spürsinn gefragt.
Spannende Detektivgeschichte: Das Buch «Kriminolini 1», herausgegeben von Jann und Reto Schaub, ZKM Verlag, Zürich/ Braintalent Verlag, Therwil BL. . - Reto Schaub

Faszination Kriminalfall

Entstanden sind daraus unter anderem die Bücher «Kriminolini 1» und «Kriminolini 2». Im letzten Schuljahr gaben die 5./6. Klasse der Schule Rheinwald ihre 13 Kriminalgeschichten im Buch «Kriminis 1» heraus.

KRIMINIS 1, Detektivgeschichten.
KRIMINIS 1, 13 Kriminalgeschichten der 5./6. Klasse Rheinwald, KaMeRu Verlag, Zürich, 2021. - Reto Schaub

In der schweizerischen pädagogischen Zeitschrift «SCHULE konkret» kündigten sie 2022 einen neuen Krimischreib-Wettbewerb an. Auch mit diesem Projekt wurde Jungautorinnen und Jungautoren die Möglichkeit geboten, Fuss zu fassen: Eine spannende Detektivgeschichte zu schreiben, und damit neuen Stoff für fesselndes Lesen zu schaffen.

Neuer Stoff für spannendes Lesen

Aus diesem riesigen Fundus an Detektivgeschichten von Schüler*innen aus der Deutschschweiz wählen wir in Zukunft die spannendsten aus. Wir korrigieren sie und veröffentlichen sie hier – so sanft wie möglich bearbeitet.

Tipp der Rheinwalder 5. und 6. Klasse: Eine spannende Detektivgeschichte selbst schreiben!

Lass dich vom Krimifieber anstecken und freue dich über das Ertüfteln neuer, abenteuerlicher Kriminalgeschichten. Wie? Indem du eine eigene spannende Detektivgeschichte schreibst.

Womöglich peppst du diese spannende Detektivgeschichte noch mit farbigen Illustrationen auf. Dann kannst du sie per E-Mail senden an: [email protected]

Unter dieser E-Mail-Adresse ist auch mehr über die Krimi-Schreibarbeit der 5./6. Klasse der Schule Rheinwald zu erfahren. Wer weiss, vielleicht kannst du deine kurze Kriminalgeschichte bald einmal hier lesen?

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taschendiebin
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