«Du stinkst!» Wie du jemandem ein Geruchsproblem taktvoll mitteilst
Mundgeruch, Furz, Achselschweiss: Der Körper produziert üble Gerüche. Wenn es unangenehm wird, ist es gar nicht so leicht, andere auf ihren Geruch hinzuweisen.

Das Wichtigste in Kürze
- Riechen Menschen schlecht, sind Einfühlsamkeit und Klarheit bei der Kommunikation gefragt.
- Mögliche Gründe für den Körpergeruch sind mangelnde Hygiene, aber auch Krankheiten.
- Betroffene sollten diskret auf ihr Geruchsproblem aufmerksam gemacht werden.
Die Schweizer duschen im Schnitt 5,2 Mal pro Woche. Das hat eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Gfs-Zürich ergeben.
Wer sich aber selten pflegt, die Zähne nicht putzt oder kaum duscht, verströmt einen für das Umfeld unangenehmen Geruch. Wie machst du jemanden darauf aufmerksam, ohne diesen Menschen zu verletzen?
Tipp 1: Das private Gespräch suchen
Auch wenn Körpergerüche normal sind und wir alle sie produzieren, werden sie als intime Angelegenheit wahrgenommen. In sozialen Situationen mit anderen Menschen fühlen Betroffene sich häufig verletzt oder gedemütigt, wenn ein Geruchsproblem öffentlich angesprochen wird.

Ob Freunde, Partner oder Arbeitskollegen: Besser ist es, sie in einem ruhigen Moment um ein Gespräch unter vier Augen zu bitten.
Tipp 2: Einfühlsam, aber klar und direkt sein
Zu hören, dass man stinkt, ist alles andere als schmeichelhaft. Viele Menschen schätzen die Ehrlichkeit ihrer Mitmenschen dennoch, weil sie dabei hilft, sich in Zukunft vor unangenehmen, beschämenden Situationen zu schützen.
Trotzdem ist Einfühlsamkeit gefragt. Wichtig ist deshalb, aus der Ich-Perspektive zu sprechen, seine Wahrnehmung zu beschreiben, keine Vorwürfe zu machen.
Oft hilft es auch, eine eigene Erfahrung zu teilen, denn wir alle kennen Körpergerüche von uns. Gleichzeitig gilt es, nicht um den heissen Brei herumzureden, denn das fördert Missverständnisse.
Tipp 3: Lieber früher als später
Wer sich davor drückt, das Geruchsproblem mitzuteilen, erträgt es vielleicht tage- oder wochenlang. Dann besteht jedoch die Gefahr, irgendwann gereizt und genervt zu sein.

Infolgedessen reagierst du zunehmend passiv-aggressiv oder platzt ganz plötzlich und unachtsam explosiv mit der Wahrheit heraus. Deshalb gilt: Teile das Geruchsproblem lieber früher als später mit.
Körpergeruch ist manchmal auf Krankheiten zurückzuführen
Ob Darmerkrankung oder Entzündungen im Mund, wenn jemand stinkt, verbirgt sich dahinter manchmal auch eine Erkrankung. Deshalb handelt es sich um kein einfaches Thema.
Auch Menschen, die unter einer schweren Depression leiden, vernachlässigen womöglich ihre Körperhygiene. Dass es sich um eine Folge der Erkrankung handelt, ist für Aussenstehende nicht immer ersichtlich.
Umso wichtiger ist es, respektvoll und einfühlsam zu bleiben – und bei Bedarf Unterstützung anzubieten.