Freizeit: Wie Sie nach Feierabend richtig abschalten
Die Freizeit ist zur Erholung da, doch vielen Menschen fällt es schwer, abzuschalten. Diese Tipps helfen Ihnen dabei, die schönen Momente richtig zu geniessen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Work-Life-Balance liegt die Schweiz weltweit an zwölfter Stelle.
- In der Freizeit fällt es Berufstätigen schwer, abzuschalten.
Die Schweiz steht laut jährlich neu veröffentlichten «OECD Better Life Index» gut da. In Sachen Gesundheit und Einkommen belegt das Alpenland den dritten Platz und bei der allgemeinen Zufriedenheit den vierten Platz.
Zufriedener mit ihrem Leben sind demnach nur die Finnen, Isländer und Dänen. Anders sieht es dagegen bei der Work-Life-Balance aus: Hie steht die Schweiz nur an zwölfter Stelle. Ein Grund dafür sind die relativ langen Arbeitszeiten für Vollzeitkräfte.
Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit liegt laut der NZZ in der Schweiz bei 42,7 Stunden. Das ist europaweit Spitze. Der EU-Schnitt liegt bei gerade mal 38,3 Stunden.
Probleme beim Abschalten in der Freizeit
Doch auch wenn die ersehnte Freizeit endlich da ist, fällt es vielen Schweizerinnen und Schweizern schwer, abzuschalten. Auch zu Hause und bei Unternehmungen kreisen Gedanken und Sorgen häufig um den Arbeitsplatz.
Betroffen sind vor allem Perfektionisten, die sich ärgern, wenn Arbeit nicht fertiggestellt wurde oder nicht ganz gelungen ist.
Doch auch persönliche Probleme und Kränkungen beeinträchtigen oft die Freizeit. Immer wieder kehren die Gedanken zu einer bösen Bemerkung oder einer als unfair empfundenen Kritik zurück.
Da ist ein Abschalten natürlich schwierig. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, die Freizeit besser zu geniessen.
Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit ziehen
Ganz wichtig: klare Grenzen setzen. Sobald Sie freitags den Arbeitsplatz verlassen, gilt das Wochenende. Während eine lange Pendelstrecke im Auto oder in der Bahn oft als lästig empfunden wird, ist sie hier ein Vorteil. Nutzen Sie die Heimfahrt, um abzuschalten.
Sortieren Sie liegen gebliebene Arbeit mental in ein Fach mit der Aufschrift «Reicht bis Montag» ein. Versuchen Sie Konflikte und Probleme aus dem Gedächtnis zu drängen, indem Sie sich auf schöne Dinge konzentrieren.
Geniessen Sie das Alpenpanorama entlang der Bahnstrecke oder singen Sie im Auto zu Ihren Lieblingssongs mit. Auch Hörbücher und Podcasts helfen, die Arbeit zu vergessen.
In der Freizeit nicht erreichbar sein
In den letzten Jahren gab es regelmässig Streit um die ständige Erreichbarkeit der Arbeitgeber. Das Schweizer Arbeitsrecht ist hier relativ eindeutig: Muss ein Arbeitnehmer in der Freizeit erreichbar sein, muss er entschädigt werden. Dies gilt auch für die reine Rufbereitschaft. Jedem Arbeitnehmer stehen Ruhepausen zu.
Allerdings: Oft ist es gar nicht der Chef, der tatsächlich am Samstag um 21 Uhr anruft. Hier ist es oft der eigene Perfektionismus, der Arbeitnehmer am Wochenende wieder an den Computer treibt. Dann wird geschaut, ob eine wichtige Mail angekommen ist, oder noch einmal an einer Präsentation gefeilt.
Hier hilft nur Selbstdisziplin oder die Flucht ins Freie: Bei einem Ausflug mit der Familie oder einer Solowanderung bleibt das Smartphone zu Hause.
Dann kann dem Drang zur Arbeit erst gar nicht nachgegeben werden. Nach einer Weile stellt sich dann selbst die Erholung ein, wenn die Gedanken endlich frei sind.
Die Freizeit für echte Hobbys nutzen
Gelangweilt vor dem Fernseher hocken und nur halb einer Serie oder einer Sportübertragung folgen: Da schleichen sich schnell Gedanken an die Arbeit ein. Viel besser ist es darum, die Freizeit zumindest teilweise mit einem echten Hobby zu füllen.
Vielleicht wollten Sie schon immer mal Gitarre spielen lernen oder sich intensiver mit Fotografie beschäftigen.
Im Idealfall erreichen Sie bei Ihrem Hobby einen echten Flow-Zustand, in dem Sie sich ganz der Sache widmen. Dann sind Sie so gefesselt, dass unangenehme Gedanken an die Arbeit gar keine Chance mehr haben.