Häufige Jobwechsel? So gestalten Sie Ihren Lebenslauf
Sind Sie ein «Job Hopper»? Oder hatten Sie einfach ein bewegtes Leben? Dann beachten Sie die folgenden Punkte bei Ihrer Bewerbung.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Lebenslauf mit häufigen Stellenwechseln führt leider schneller zu einer Absage.
- Der erste Eindruck zählt! Schaffen Sie eine klare Struktur.
- Nutzen Sie u.a. die «Kategorien-Strategie» und weitere Techniken.
- Auf das Bewerbungsgespräch müssen Sie sich besonders gut vorbereiten.
Weist Ihr Lebenslauf viele Stellenwechsel auf? Ein bekanntes «Problem», welches leider oft zur Absage führt. Sie können jedoch etwas tun, um diesem Phänomen in Ihrer Bewerbung entgegenzuwirken.
Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance
Gerade bei der Bewerbung ist der erste Eindruck essenziell. Er bestimmt, welche «Brille» der Recruiter auf hat, wenn er Ihre Unterlagen liest.
Im besten Fall bietet Ihr Lebenslauf auf den ersten Blick eine klare Struktur.
Ein «Stellen-Salat» lässt Sie sofort im schlechten Licht erscheinen. Sie sind als «Job Hopper» abgestempelt, bevor man auch nur eine weitere Zeile Ihrer Unterlagen liest.
Nutzen Sie Kategorien
Eine grundsätzliche Strategie ist es, mit Kategorien zu arbeiten. Wie hängen einzelne Ihrer Stellen zusammen? Finden Sie den roten Faden und bilden Sie Kategorien.
Waren Sie zehn Jahre beim selben Arbeitgeber tätig und übten innerhalb der Firma drei unterschiedliche Positionen aus? Dann bilden Sie in Ihrem Lebenslauf daraus nicht drei voneinander getrennte Berufsstationen, sondern eine Kategorie.
Diese Art von Kategorie bündelt die ausgeübten Positionen anhand der Ausprägung «Arbeitgeber». Sie waren schliesslich zehn Jahre bei derselben Firma.
Loyaler geht nicht mehr! Erwecken Sie bitte keinen falschen ersten Eindruck.
Wurde Ihre Arbeitgeberfirma übernommen und hat den Namen gewechselt? Lassen Sie das in Ihrem Lebenslauf nicht wie ein Stellenwechsel aussehen. Ein Fehler, den leider viele begehen.
Sie sehen, es ist alles eine Sache der Darstellung.
Tatsächlich viele Stellenwechsel
Hatten Sie tatsächlich viele unterschiedliche Arbeitgeber? Dann versuchen Sie, Kategorien anhand von Funktionen, Positionen und Branchen zu bilden.
Zehn Jahre im Immobilienbereich, jedoch sieben unterschiedliche Arbeitgeber? Bilden Sie eine saubere Kategorie anhand der Ausprägung «Immobilienbranche».
Nennen Sie die Firmennamen auf nur einer Zeile und führen Sie Ihre wichtigsten Tätigkeiten und allenfalls Erfolge zusammenfassend auf.
Den «roten Faden» gibt es immer. Nur kommt es drauf an, worauf Sie den Fokus legen.
Was Sie sonst noch tun können
Gewichten Sie kürzere und weniger bedeutende Stellen nicht zu sehr. Sie können diese gut auch mit nur einer bis zwei Linien aufführen und ohne zusätzlichen Tätigkeitsbeschrieb.
Bei langjährigen Berufsstationen gehen Sie dafür mehr ins Detail und führen auch einen Tätigkeitsbeschrieb mit Aufzählungszeichen auf. So erhalten die Positionen, bei welchen Sie länger gearbeitet haben auch optisch mehr Gewicht. Sie wirken sofort loyaler.
Befristete Projekte sind klar als solche zu kennzeichnen. Zum Beispiel anhand der Verwendung von Klammern: (befristetes Projekt).
Wie ist das mit den Lücken?
Seien Sie mutig und verzichten Sie auf das klassisch-veraltete Lebenslauf Format, welches Sie noch aus der Schule kennen und das minutiös chronologisch alle Stellen seit 1989 ausweist.
Auch die Bewerbung hat sich modernisiert. Verstehen Sie Ihren Lebenslauf als eine auf das Unternehmen und die Stelle zugeschnittene Werbung für Ihre Person. Wie Sie ihren Lebenslauf schnell und einfach auf eine Stelle anpassen, erfahren Sie hier.
Richtig gelesen: Ihr Lebenslauf muss nicht bis ins letzte Detail vollständig sein. Er darf jedoch auch keine verdächtigen Lücken aufweisen. Diese Unterscheidung bringen viele durcheinander.
Unerklärte Lücken wecken Misstrauen und führen zu unangenehmen Fragen, die Sie in eine Position bringen, in welcher Sie sich ständig rechtfertigen müssen.
Waren Sie eine Zeit lang ohne Arbeit? Dann schreiben Sie «auf Stellensuche». Oder: «Reisen in Südamerika. Weiterbildung in XY.»
Keine Unsicherheit mehr im Bewerbungsgespräch
Seien Sie besonders gut vorbereitet, wenn Sie ins Bewerbungsgespräch gehen. Halten Sie Formulierungen bereit, damit Sie in sich schlüssig erklären können, weshalb Sie Ihre Jobs in der Vergangenheit gewechselt haben.
Es ist unangenehm, wenn Sie bei den entsprechenden Fragen improvisieren müssen und dadurch unsicher wirken.
Wenn Sie gut vorbereitet sind, können Sie das Thema «Jobwechsel» schneller abhaken und darüber sprechen, was wirklich entscheidend ist: Ihre Stärken, die Firmenmission und wie Sie gemeinsam in die Zukunft gehen können.
Ihre Meinung ist gefragt!
Was sind Ihre Erfahrungen mit häufigen Stellenwechseln? Was läuft aus Ihrer Sicht krumm im aktuellen Bewerbungswesen? Lassen Sie uns in den Kommentaren diskutieren!
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Artikel verfasst von Lucas Zehnder
Lucas Zehnder (38) vermittelt und coacht seit 2012 Fach- und Führungskräften jeder Stufe und blickt hinter die Kulissen der Job-Welt.
Seit 2019 unterhält er seinen Youtube-Kanal «Lucas Training» rund um Bewerbung, Job und Karriere mit bereits über 150 Videos.