Mit Sex als Ämtli das Sexleben als Eltern retten
Kaum ist das Baby da, ist Flaute im Bett. Das geht den meisten Paaren so. Familienbloggerin Sefora Cuoco erzählt, wie sie ihr Sexleben rettete.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Geburt eines Kindes ist ein einschneidendes Erlebnis für ein Paar.
- Durch Schlafmangel und Kuscheln mit dem Baby schwindet die Lust auf Sex.
- Essentiell für die Beziehungsbalance ist gemeinsame Zeit einzuplanen.
- Familienbloggerin Sefora Cuoco erzählt auf Nau.ch, wie sie ihr Sexleben rettete.
Unsere Beziehung ist ein Jahr nach der Geburt unserer Tochter beinahe zerbrochen. Wir stritten uns regelmässig und schliefen in getrennten Schlafzimmern. Es war eine toxische Umgebung, die weder uns noch unserer Tochter gut tat.
Die Geburt unserer Tochter war ein einschneidendes Erlebnis für mich und meinen Mann. Mein Mann musste sehr bald danach wieder arbeiten und ich war alleine mit dem Baby zu Hause.
Unsere Tochter war ein klassisches Ich-schlafe-nur-auf Mama-Baby. Ich hielt sie also stundenlang im Arm und sass auf dem Sofa. Das war eine herrlich anstrengende Zeit und der Schlafmangel setzte mir sehr zu.
Unsere Sexualität kam völlig zu kurz
Beide machten sich daraufhin Gedanken darüber, was wir als Individuum brauchen und was wir in den letzten Jahren vermisst haben. Natürlich ändert sich das Leben schlagartig, wenn man zum ersten Mal Eltern wird, davor blieben auch wir nicht verschont.
Im Gespräch merkten wir schnell, was uns fehlte. Wir haben zu wenig «We-Time» und fast keinen Sex mehr.
Der fehlende Sex führte bei uns einerseits zu sexueller Frustration, die sich zeigte, indem wir schneller wütend wurden und anderseits darin, dass wir das Gefühl hatten uns immer weiter voneinander wegzubewegen.
Wir wollten so nicht weitermachen
Wir machten also eine Datenauswertung. Wie oft hatten wir in den letzten fünf Monaten Sex? Wollt Ihr raten? Genau zwei Mal waren es. Wir hatten also ganze 2 Mal Sex in 5 Monaten.
Das ist also jetzt Elternsex? Mittelmässiger Sex, vier bis fünf Mal im Jahr? Wow. Das war erschreckend. Zu Beginn unserer Beziehung hatten wir teilweise vier bis fünf Mal Sex am Tag.
Kurzerhand entschieden wir uns dazu, ab diesem Moment fix ein Mal in der Woche Sex zu haben. Wir trugen das als Termin in unseren Kalender ein, wie ein Ämtli. Nicht sonderlich romantisch, doch wie wir nach kurzer Zeit bemerkten: äusserst effizient.
Einen Termin für Sex vereinbaren
Was trägt man jetzt da überhaupt in den Kalender ein? Sex? Sexle? Bümsle? Die ersten Male kamen mir komisch vor und etwas verkrampft.
Wir wussten nicht so recht wohin mit uns. Mir schwebten tausend Gedanken durch den Kopf, die sexy Gedanken blieben jedoch aus.
Wir hielten uns strikt daran, dass wir jede Woche Sex hatten. Ob dieser nun gut oder schlecht war. Wir sahen es als Rettungsversuch für unser Sexleben als Eltern.
Dabei gaben wir uns quasi zufrieden mit mittelmässigem Sex, damit wir wieder gemeinsam in eine physische Verbindung kamen. Und es funktionierte.
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Artikel verfasst von Sefora Cuoco
Achtsames Familienleben, Echtheit und Enttabuisierung liegen mir am Herzen. In meinem Blog youngmomsefoo.com berichte ich authentisch über tägliche Anekdoten des achtsamen Frau- und Muttersein.
Nau Familie
Im Rahmen der Serie Nau Familie teilen Blogger und Bloggerinnen ihre Erfahrungen, Tipps und Tricks als Eltern. Die Schreibenden sind Teil des Netzwerks Schweizer Familienblogs.